Palm präsentiert Notebook-PDA mit Linux

PDA- und Smartphone-Hersteller Palm hat heute den ersten Vertreter seiner neuen Produkt-Kategorie Mobile Companion namens Foleo vorgestellt.

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Von
  • Daniel Lüders

PDA- und Smartphone-Hersteller Palm hat heute den ersten Vertreter seiner neuen Produkt-Kategorie Mobile Companion namens Foleo vorgestellt. Es handelt sich dabei um einen Linux-PDA im Mini-Notebook-Format, welcher als Ergänzung für Smartphones wie die Treos mit Windows Mobile oder Palm OS gedacht ist. Allerdings soll der Foleo, der von Palm-PDA-Erfinder Jeff Hawkins gezeigt wurde, nicht nur mit den hauseigenen Mobiltelefonen zusammenarbeiten, sondern auch mit Symbian-OS- und Blackberry-Geräten zusammenspielen.

Das PDA-Notebook besitzt ein vollständiges Keyboard, dessen Tasten ähnlich groß wie bei einem Mini-Notebook sind. Der TFT-Bildschirm zeigt 1024 × 600 Pixel im Breitwandformat mit einer Diagonale von 25,4 cm. Im Unterschied zu Palms anderen Geräten wird der Foleo nicht per Touchscreen sondern mit Tastatur und Navigations-Buttons bedient. Als Betriebssystem dient eine speziell angepasste Linux-Variante.

Der Foleo verbindet sich entweder per Mobilfunk via Bluetooth-Smartphone-Kopplung oder per WLAN 802.11b/g mit dem Internet. Zur Darstellung von Webseiten bringt der PDA-Laptop einen Opera-Browser mit. Ein E-Mail-Browser, der automatisch Versamail- oder Outlook-Mobile-Konten von Treos abfragt, ist auch mit von der Partie. Die Konfiguration mit Symbian OS, Blackberry und später auch dem Apple iPhone soll ebenfalls klappen, aber mehr Arbeit erfordern.

Zur Bearbeitung von Excel-, Word- und PowerPoint-Dokumenten liegt eine spezielle Version des Office-Pakets DocumentsToGo von DataViz bei. PDF-Dateien kann der Foleo immerhin anzeigen. Ob der Maxi-PDA auch Filme und Musik spielt war nicht zu erfahren. Es würde sich allerdings anbieten, denn er besitzt sowohl eine Kopfhörer-Buchse als auch einen Video-Ausgang. Ebenso ist ein USB-Anschluss vorhanden.

Weil der Foleo ohne Festplatte und nur mit Flash-Speicher arbeitet, der auch ohne Strom seine Daten behält, gibt es so gut wie keine Stromsparoptionen. Auch ein Herunterfahren des Rechners ist nicht vorgesehen. Beim Drücken der Einschalttaste erscheint sofort das Bild, welches der Nutzer vor dem letztmaligen Deaktivieren des Bildschirms vor Augen hatte. Mit einer Akkuladung soll man bis zu fünf Stunden mit dem Gerät arbeiten können.

Über je einen CompactFlash- und SD-Kartenslot lässt sich der Flash-Speicher des Foleo noch erweitern. Wieviel internen Speicher der Linux-PDA mitbekommt und welche CPU in ihm arbeitet wollte Palm noch nicht verraten. Der Faleo soll 1133 Gramm wiegen und 26,8 cm × 16,9 cm × 2,4 cm groß sein.

Die Idee eines Tastatur-PDA im Mini-Notebook-Format ist indes nicht neu. Bereits 1997 veröffentlichte Apple eine Variante seines Newton namens eMate, der ebenfalls eine Tastatur enthielt und nur mit Flash-Speicher arbeitete, sodass eine Option zum Sichern von Dokumenten unnötig war. Der für Schulkinder gedachte eMate 300 war allerdings als E-Mail-Client und Web-Browser wenig zu gebrauchen und wurde schon bald nach seiner Veröffentlichung zusammen mit allen anderen Newton-PDAs wieder vom Markt genommen.

Der Foleo soll noch im Sommer in den USA zu einem Einführungspreis von knapp 500 US-Dollar erhältlich sein – ein im Vergleich zu Mini-Notebooks niedriger Preis. Später soll er hundert Dollar mehr kosten. Zeitgleich zum Verkaufsstart soll auch ein Entwicklerkit für das System kostenlos erhältlich sein. Wann der Foleo nach Deutschland kommt und zu welchem Preis, steht noch nicht fest. (dal)