Zeitung: Terroristen nutzen Google Earth für Angriffe auf Briten im Irak

Terroristen im Irak nutzen die hochauflösenden Satellitenfotos offenbar, um Ziele in britischen Militärlagern auszumachen.

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Von
  • dpa

Terroristen im Irak nutzen offenbar Google Earth für Angriffe auf britische Militärlager. Das gehe aus Dokumenten hervor, die in der vergangenen Woche bei der Erstürmung von Häusern gefunden wurden, in denen sich Aufständische versteckt hatten, berichtet die Zeitung Daily Telegraph am Samstag unter Berufung auf Geheimdienstkreise.

Die bei den Terroristen entdeckten Ausdrucke von Satellitenfotos von Google Earth zeigten in der Gegend um die südirakische Hafenstadt Basra "detailliert Gebäude innerhalb der Lager und angreifbare Ziele wie die Zeltunterkünfte, die Wasch- und Toilettenblöcke und auch, wo die mit leichten Waffen ausgestatteten Land Rover geparkt sind". Auf der Rückseite der Fotos seien die genauen Längen- und Breitengrade potenzieller Angriffsziele vermerkt.

"Wir glauben, sie benutzen Google Earth, um die am leichtesten angreifbaren Ziele, wie zum Beispiel Zelte, zu identifizieren", zitierte die Zeitung einen namentlich nicht genannten britischen Geheimdienstoffizier. Dieser erklärte allerdings auch, es gebe bislang keine eindeutigen Beweise, dass Terroristen Gebiete in britischen Lagern mit Hilfe der Google-Luftaufnahmen beschossen hätten.

Britische Militärcamps in Basra werden nach Angaben der Zeitung nahezu täglich mit Mörsern beschossen. Innerhalb der letzten sechs Monate seien dadurch ein Soldat getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Die Angriffe erfolgten "zunehmend akkurat" aus einer Entfernung von rund sechs Kilometern. (dpa) / (jo)