Börsengang von Facebook möglicherweise später als erwartet

Verschiebt sich der fürs erste Halbjahr 2012 erwartete milliardenschwere IPO des sozialen Netzwerkes? Zum Thema gibt es zwei widersprüchliche Zeitungsartikel.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 18 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Johannes Haupt

Facebook hat seinen für Anfang 2012 erwarteten Börsengang noch gar nicht offiziell angekündigt – doch schon jetzt gibt es widersprüchliche Berichte, ob er auf Ende des Jahres verschoben wird. Erst berichtete die Financial Times am Mittwochabend, das weltgrößte Online-Netzwerk wolle erst im Herbst kommenden Jahres an die Börse gehen. Kurz darauf hieß es bei der New York Times, Facebook bleibe auf Kurs für einen Börsengang im ersten Halbjahr 2012. Beide Zeitungen beriefen sich bei ihrer Berichterstattungen auf mit dem Unternehmen vertraute Personen.

Das Interesse für den Facebook-Börsengang ist schon seit Monaten riesig. Dem Online-Netzwerk wird ein Unternehmenswert von 100 Milliarden Dollar zugetraut. Berechnet man den Wert heute anhand von auf dem Zweitmarkt gehandelten Anteilen von Mitarbeitern und Investoren, würde er über 70 Milliarden Dollar liegen.

Facebook hatte seinen Börsengang zwar nie offiziell auf einen bestimmten Termin angesetzt. Er wurde bisher aber allgemein für die erste Hälfte 2012 erwartet, auch weil das weltgrößte Online-Netzwerk bei der Zahl der Anteilseigner auf eine Größenordnung zusteuert, die ein US-Unternehmen zur Offenlegung seiner Zahlen verpflichtet. Jetzt schrieb die Financial Times, Gründer und Chef Mark Zuckerberg wolle bis September kommenden Jahres warten, damit sich die Mitarbeiter länger auf die Produktentwicklung statt auf den Aktienhandel konzentrierten. Es sei keine Reaktion auf die aktuelle Börsenschwäche.

Zuckerberg war schon immer abgeneigt, die Kontrolle über sein Unternehmen zu teilen. Er schlug bereits in den Anfangsjahren Milliarden-Kaufangebote aus und hielt sich bisher auch mit einem Börsengang zurück, weil Facebook so mehr Spielraum hat. Allerdings ist absehbar, dass die amerikanischen Unternehmensregeln die Firma am Ende an die Börse zwingen. (mit Material der dpa) (jh)