Acid3-Test wird einfacher

Die Autoren der Browser-Testsuite Acid3, Ian Hickson und Håkon Wium Lie, haben diese modifiziert. Wie Hickson schreibt, haben die beiden einige Einzeltests entfernt, die sich nicht zu stabilen und allgemein implementierten Standards entwickelt haben. Betroffen sind davon SVG Fonts, SMIL Animationen, XLink, Ausnahmen in DOM Range und andere vergleichsweise exotische Webtechniken.

Acid3 war im März 2008 erschienen. Sein Vorgänger Acid2 war allgemein als maßgeblicher Indikator für eine vollständige CSS2-Implementierung anerkannt, sodass sich die Browser-Hersteller eifrig auf das nächste Level stürzten – trotz der hohen Anforderungen schafften die WebKit- und die Opera-Entwickler noch im Monat der Test-Veröffentlichung die 100-Prozent-Marke.

Anders als Acid2 zog Acid3 jedoch schon bald Kritik auf sich, weil er auch Standards abfragt, die sich noch in der Entwicklung befinden. So meinte seinerzeit Webstandard-Experte Eric Meyer: "Ich gehe nicht konform mit der Vorstellung, dass man sich genügend obskure und schwierige Ecken von einem Haufen verschiedener Spezifkationen rauspickt, sie alle zu einem ordentlich schwierigen Klops zusammenmischt und dies dann einen nützlichen Test der herausgepickten Spezifikationen ergibt." Die Korrekturen Hicksons und Lies wirken wie eine späte Antwort auf diese Vorwürfe.

Mit der neuen Version des Tests schaffen Internet Explorer 10 und Firefox 6 erstmals 100 Prozent, allerdings stimmt beim IE das Rendering nicht ganz; auch Safari 5.1 besteht nach wie vor den Acid-Test. Interessanterweise scheitern nun gerade die Browser der Arbeitgeber der beiden Testautoren, Opera und Chrome: Opera 11.51 brach im Test bei 98/100 ab, Chrome 14 zählte noch eins weiter, stellte das Testbild jedoch nur verstümmelt dar.

Update: Mehrere Leser berichten, dass sie mit Chrome 14 eine korrekt gerenderte Testseite bekamen; auch Opera 11.51 absolviert den veränderten Acid3-Test erfolgreich. Offenbar war unsere Testkonfiguration fehlerhaft. (heb)