Mozilla will Webprojekten helfen

Die Open-Source-Firma sucht nach Software-Ideen, bei denen der Nutzen fürs Web wichtiger als die Verdienstmöglichkeiten sind, um sie mit Know-how und Kontakten voranzubringen.

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Von
  • Herbert Braun

Mozilla hat unter dem Namen Web FWD eine Initiative gestartet, um Entwicklern bei der Verwirklichung eigener Ideen unter die Arme zu greifen. Wichtigste Form der Unterstützung sind die Kontakte zu Experten, die per Video-Konferenz ihre Erfahrungen an die Gründer weitergeben. Dafür hat Mozilla eine Reihe teils prominenter Mentoren zusammengetrommelt, darunter JavaScript-Experten wie Brendan Eich und John Resig, Mozilla-Chefin Mitchell Baker, GMail-Designer Kevin Fox sowie zahlreiche Gründer und Investoren. Auch bei der Infrastruktur kann Mozilla aushelfen. Die Förderung soll für jedes Projekt mindestens ein halbes Jahr dauern.

Voraussetzung für eine Bewerbung ist, dass das Projekt den Leitlinien des offenen Webs folgt – es muss also mit dem Web zu tun haben (als Online-Dienst oder downloadbare Software), einen nachvollziehbaren Nutzen haben und sollte Open Source sein; Benutzerdaten müssen sich weiterverwendbar exportieren lassen, damit die Anwender nicht "eingesperrt" werden. Die Bewerber müssen mindestens konkrete Umsetzungsideen haben und die Fähigkeit nachweisen, das Projekt auch umsetzen zu können; auch weit fortgeschrittene Projekte können teilnehmen.

Anders als bei vergleichbaren Incubator-Projekten steht der Ertrag nicht im Vordergrund. Die Projekte sollen sich langfristig aus eigener Kraft tragen können, doch geht es vor allem um ihren Nutzen, nicht um die Verdienstmöglichkeiten. Mozilla verzichtet auf die branchenüblichen Unternehmensanteile; auch die Mentoren arbeiten kostenlos.

Sechs Wochen nach dem Start hat Web FWD zwei Projekte unter seine Fittiche genommen: OpenPhoto, das Bilder von verschiedenen Fotodiensten sichert, und Cash Music, ein an die Bedürfnisse von Musikern angepasstes Blogsystem. Die vom Mozilla-Mitarbeiter Pascal Finette geleitete Initiative will bis Ende des Jahres 10 bis 15 Projekte betreuen, bis Ende 2012 soll die Zahl nach Möglichkeit dreistellig werden. (heb)