Semantische Webanwendungen auf dem Vormarsch

Auf der zweitägigen Konferenz ESTC in Wien schauten Industrie und Forschung zuversichtlich der Zukunft von semantischen Web-Anwendungen entgegen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 48 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Herbert Braun

Das semantische Web nimmt im B2B-Bereich massiv an Fahrt auf. Diesen Schluss zogen die Teilnehmer der internationalen Semantic-Web-Konferenz in Wien, der ESTC2007. Seit der Vorläuferveranstaltung 2006 sei das Interesse massiv gewachsen, schätzte etwa Alexander Wahler, einer der Veranstalter, die Lage ein. Derzeit tauchen die semantischen Anwendungen aber vor allem im Middleware-Bereich auf, wo sie für die Endnutzer unsichtbar zwischen unterschiedlichen Datenbeständen vermitteln. So gehörte denn auch die Verbindung von Service-orientierter Architektur (SOA) mit semantischen Techniken zu den meist diskutierten Themen der zweitägigen Konferenz.

Zu den umstrittenen Fragen unter den Rednern gehörte die Frage, ob die Endanwender das semantische Web mit dem Web 2.0 verheiraten und vorantreiben werden, oder ob es ein industrielastiges Daten-Web bleiben wird. Erste Kombinationen von Web-2.0-Anwendungen mit Semantik werden bereits praktisch getestet, beispielsweise Wikis mit semantischen Auszeichnungen. Die beiden OWL-Miterfinder Mark Greaves und Frank van Harmelen haben dazu eine Art Wette abgeschlossen: Greaves ist sicher, dass in 18 Monaten die Endnutzer-getriebenen Semantik-Web-Anwendungen die der Industrie überholt haben werden – Harmelen hält dagegen. An den Wachstumsaussichten des semantischen Web zweifelt freilich keiner der beiden. (heb)