Whitman will HP-Strategie beibehalten

Der IT-Konzern prüft weiterhin das Schicksal seiner PC-Sparte und will auch weiterhin den Software-Hersteller Autonomy übernehmen, sagte die neue CEO Meg Whitman in einem Interview.

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Der Wechsel an der Spitze des IT-Konzerns HP zeigt keine erneute Strategiewende an. Das sagte die neue CEO Meg Whitman in einem Telefoninterview mit der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Das heißt, HP halte an den Übernahmeplänen für den Softwarehersteller Autonomy fest, für den das Unternehmen noch unter der Ägide von Léo Apotheker 10,3 Milliarden US-Dollar geboten hat. Auch werde weiterhin geprüft, die PC-Sparte auszugliedern oder zu verkaufen. Entsprechende Pläne hatte HP am 18. August verkündet.

Apotheker ist am Donnerstag nach Börsenschluss nach weniger als 11 Monaten als HP-CEO auf Veranlassung des Verwaltungsrats zurückgetreten. Whitman sagte nun, der Vorstand wolle so schnell wie möglich über das Schicksal der PC-Sparte entscheiden. Er habe begriffen, dass Ungewissheit niemandem helfe, dem Geschäft nicht, nicht den Kunden und auch nicht den Aktionären. Mit eBay habe sie zwar keinen so großen Konzern wie HP geleitet, aber ein "sehr großes Unternehmen". Dabei sei sie eine der größten Software-Kunden im Silicon Valley gewesen.

Whitmans Ausführungen zu ihrer Erfahrung auf dem Softwaresektor seien ungefähr so einzuordnen wie wenn jemand sagen würde: "Ich habe ein iPhone gekauft, also kann ich Apple leiten", sagte laut Bloomberg Chris Whitmore, Analyst bei der Deutschen Bank. Whitman halte genau an den Plänen fest, die die Aktionäre verschreckt hätten. Shaw Wu ein Analyst von Sterne, Agee & Leach bezweifelte laut Bloomberg, dass Whitman ausreichend erfahren sei, um das HP-Ruder herumzureißen.

Apotheker hatte am 1. November 2010 die HP-Spitze besetzt. Seitdem verlor die HP-Aktie fast die Hälfte ihres Werts. Am Donnerstag legte das Papier nachbörslich leicht zu, vorbörslich tendiert sie wieder ins Minus. Die Autonomy-Aktionäre hatten bisher auf das HP-Angebot sehr verhalten reagiert. (anw)