Webbrowser Firefox: Weniger Nerverei mit Updates

Mozilla arbeitet an einem Dienst, der Firefox und Co. unter Windows in Zukunft automatisch auf den neuesten Stand bringt. Zudem betrachtet Firefox Add-ons zunächst erst mal als kompatibel, sofern sie nicht auf einer Blacklist stehen.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Mozilla-Entwickler Brian R. Bondy kündigte in seinem Blog an, dass sich Firefox unter Windows künftig selbstständig aktualisieren wird. Das Entwicklerteam arbeitet derzeit an einem Windows-Dienst, der den quelloffenen Browser ohne Eingreifen des Nutzers auf dem neuesten Stand halten soll (Silent Update).

Der Dienst soll optional sein – wird er deaktiviert, aktualisiert sich Firefox wie gewohnt über einen Update-Dialog. Googles Chrome-Browser bringt sich bereits seit jeher selbstständig auf den neuesten Stand. Da der Dienst mit Systemrechten läuft, muss der Nutzer dem Update-Prozess nicht länger jedes Mal mittels Benutzerkontensteuerung (User Account Control, UA) Adminrechte gewähren.

Bondy gab bekannt, dass sich der Update-Dienst später eventuell auch um die Aktualisierung der anderen Mozilla-Anwendungen kümmern soll. Auch die Aktualisierung von Parallelinstallationen aus verschiedenen Entwicklungszweigen soll der Updater beherrschen. Die Einführung der Silent Updates ist für Firefox-Version 10 geplant, die voraussichtlich Anfang 2012 erscheint.

Zudem soll Firefox künftig seltener zum Neustart des Browsers mahnen, der zur Installation des Updates nötig ist. Wird der Nutzer derzeit 12 Stunden nach dem automatischen Download des Updates zum Firefox-Neustart aufgefordert, soll er hierzu künftig erst nach 24 Stunden aufgefordert werden. Anhand eingesandter Fehlerbericht fanden die Entwickler heraus, dass ungefähr 15 Prozent aller Nutzer Firefox länger als 12 Stunden laufen lassen und hiervon profitieren würden.

Auch soll die Aufforderung nur noch erscheinen, wenn es sich um ein sicherheitsrelevantes Update handelt. Damit der Nutzer nicht wie bisher beim Browserstart zur Aktualisierung des Programms aufgefordert wird, sollen Updates künftig beim Beenden des Browsers installiert werden. Ebenfalls nervenschonend dürfte die Entscheidung der Entwickler sein, Addons künftig grundsätzlich als kompatibel zu behandeln, wenn sich diese nicht auf einer Blacklist befinden.

Dieser Schritt ist insbesondere aufgrund der kürzlich geänderten Versionspolitik bitter nötig; alle sechs Wochen erscheint eine neue Major Release des Browsers. Bislang richtet sich Firefox nach einem Wert, den der Entwickler der Erweiterung festgelegt hat. Ist Firefox neuer als die im Addon hinterlegte Versionsnummer, wird die Erweiterung vom Browser deaktiviert und lässt sich nur sehr umständlich wieder aktivieren. (rei)