Piraten gewinnen Mitglieder - und wollen 2013 in den Bundestag

Nach ihrem Wahlerfolg in Berlin wollen die Piraten mehr - den Einzug in den nächsten Bundestag. Die Chancen stehen nicht schlecht, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.

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Von
  • dpa

Die Piraten wollen nach ihrem Wahlerfolg in Berlin noch höher hinaus und streben den Einzug in den Bundestag 2013 an. Das aktuelle ZDF-Politbarometer macht ihnen Hoffnung: Fast jeder Fünfte kann sich zumindest theoretisch vorstellen, die Partei zu wählen. Allerdings würde es im Moment noch nicht für einen Einzug in den Bundestag reichen.

Die Piraten verzeichnen nach Angaben ihres Bundesvorsitzenden Sebastian Nerz momentan einen deutlichen Mitgliederzuwachs. Nerz sagte der Heidelberger Rhein-Neckar-Zeitung: "Wenn es so weitergeht, werden wir in wenigen Tagen nach der Berlin-Wahl rund 3000 neue Mitglieder aufgenommen haben." Er kündigte an, dass die Partei "bei allen Landtagswahlen und auch bei der nächsten Bundestagswahl antreten" werde. "Unser Ziel ist der Einzug in den Bundestag 2013."

Während sich die frisch gewählten 15 Abgeordneten der Piratenpartei im Berliner Abgeordnetenhaus in den parlamentarischen Alltag einarbeiten, hat Nerz die nächste Etappe bereits definiert: "Die Bundespartei und unsere Landesverbände werden jetzt mit aller Kraft die Piraten in Schleswig-Holstein unterstützen, damit wir im Mai 2012 auch in den Kieler Landtag einziehen."

Wäre am Sonntag Bundestagswahl, würde die Piratenpartei laut ZDF-Politbarometer noch an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Wie die angeschlagene FDP landen die Piraten bei 4 Prozent. Nach der Berliner Abgeordnetenhauswahl, bei der die Piraten mit 8,9 Prozent erstmals in ein Landesparlament eingezogen waren, können sich jetzt aber bundesweit 19 Prozent der Befragten vorstellen, diese Partei zu wählen. Darunter sind besonders viele Anhänger der Linken (32 Prozent) und der Grünen (18 Prozent). Schon bei der Bundestagswahl 2009 waren die Piraten mit 2,0 Prozent die mit Abstand stärkste Kraft unter den kleineren Parteien und Gruppierungen.

Die aus der Internetszene hervorgegangene Partei will nach eigener Aussage das parlamentarische Leben transparenter machen. Fraktionssitzungen in Berlin sollen entweder live ins Internet übertragen, aufgezeichnet oder protokolliert und später öffentlich gemacht werden. Im Parlamentsalltag wollen die Abgeordneten twittern und bloggen. (jk)