Gtk+ 3.2 mit Unterstützung für Wayland und HTML5

Die GUI-Bibliothek Gtk+ ist in Version 3.2 erschienen. Sie unterstützt experimentell die Ausgabe von GUI-Elementen im Browser und auf dem neuen Display Server Wayland.

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Die GUI-Bibliothek Gtk+ ist in Version 3.2 erschienen. Das neue Release bringt einige Erweiterungen und Verbesserungen unter anderem am Datei- und Font-Auswahldialog. Die wichtigste Neuerung dürfte jedoch die noch experimentelle Unterstützung von HTML5 und des Display-Servers Wayland als neue Backends sein. Programme, deren Bedienoberflächen mit Gtk+ 3.2 erstellt wurden, laufen damit auch als Webanwendungen in HTML-5-fähigen Browsern, wie ein Video zeigt:

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Der schlanke Display-Server Wayland, der langfristig das in den 80er Jahren entwickelte X Window System als Grundlage grafischer Linux-Anwendungen ablösen will, geriet Ende letzten Jahres in die Schlagzeilen: Mark Shuttleworth kündigte an, dass Ubuntu mittelfristig auf Wayland umsteigen will. Das Wayland-Backend von Gtk+ würde eine solche Umstellung erleichtern, da damit nicht nur alle Gnome-Anwendungen, sondern auch etliche weitere Programme wie Gimp, Thunderbird oder Chrome mit Wayland laufen würden. Auch Qt, Grundlage des KDE-Desktops und das andere viel genutzte Toolkit in der Linux-Welt, bietet bereits experimentellen Wayland-Support.

Gtk+ entstand ursprünglich als Gimp Toolkit im Kontext der Bildbearbeitung. Das in C geschriebene plattformübergreifende Toolkit erlaubt die Erstellung von Anwendungen für Linux, andere Unix-Versionen, Mac OS X und Windows in diversen Programmiersprachen von C bis Python. Aufgrund seiner Verwendung als Grundlage des Gnome-Desktops nutzen zahlreiche Linux-Anwendungen Gtk+ als GUI-Bibliothek. Mit der Version 3.0 wurde Gtk+, ursprünglich als Toolkit für das X Window System konzipiert, um die Unterstützung verschiedener Backends erweitert. (odi)