Telekom will Leitungsmiete um 80 % verteuern

Just einen Tag nachdem die Telekom ihr überaus positives Geschäftsergebnis für das vergangene Jahr bekannt gegeben hat, eröffnete sie heute eine neue Runde im Preispoker um die Interconnec

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Von
  • Ralf HĂĽskes

Just einen Tag nachdem die Telekom ihr überaus positives Geschäftsergebnis für das vergangene Jahr bekannt gegeben hat, eröffnete sie heute eine neue Runde im Preispoker um die Interconnection-Gebühren: Sie möchte für die letzte Meile, also die Leitung von der Vermittlungsstelle zum Kunden, den Mitbewerbern künftig eine Miete von 37,30 Mark im Monat in Rechnung stellen - derzeit kassiert sie 20,65 Mark.

Diese Preiserhöhung, die von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post genehmigt werden muß, hätte nachhaltige Folgen für die Mitbewerber der Telekom, die ebenfalls Ortsgespräche anbieten möchten. "Wenn es bei diesem Preis bleibt, ist der Privatkunde der Benachteiligte", so Geschäftsführer Dieter Bohnert, von der in Augsburg tätigen Telefongesellschaft AugustaKom gegenüber c't. Bei einem Privatkunden mit einer Rechnung von 60 bis 100 Mark im Monat ließen sich Kosten in dieser Größenordnung nicht unterbringen.

Ähnliches ist von Mannesmann Arcor zu hören. Der Preis sei "dramatisch zu hoch", so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Die Deutsche Telekom AG zeige selbst, daß sie mit einem Endkundenpreis von 21,39 Mark durchaus profitabel wirtschaften könne. Nach Arcor-Berechnungen sei bei kosteneffizienter Leistungserstellung ein Monatspreis von 12 bis 15 Mark gerechtfertigt.

Die Entscheidung der Regulierungsbehörde wird bis 30. April 1999 erwartet. Ralf Hüskes (ad)