Ericsson integriert WLAN in Mobilfunknetze

Damit können Mobilfunkkunden mit ihren Smartphones oder Tablets ohne Unterbrechung ihre gewohnten Anwendungen weiter nutzen, wenn sie zwischen einem Mobilfunknetz und einem WLAN-Hotspot wechseln.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dusan Zivadinovic

Der Netzwerkzulieferer Ericsson hat ein eigenes Verfahren zur Integration der WLAN-Technik in Mobilfunkumgebungen vorgestellt. Damit können Smartphones oder Tablets fließend, also ohne Unterbrechung laufender Übertragungen, zwischen einem Mobilfunknetz und daran angegliederten WLAN-Hotspots wechseln. Anders als bei anderen Verfahren kommt die Methode ohne spezielle Software auf Teilnehmergeräten aus. Auch muss sich der Nutzer nicht manuell in Hotspots einbuchen.

Ericsson hat sein Verfahren als Bestandteil des sogenannten HetNet-Konzepts im Programm (HetNet, Heterogene Netze). Dabei lassen sich SIM-basierte Mobilfunkgeräte über WLAN gegen das Home Location Register (HLR, Teilnehmerdatenbank) eines Mobilfunknetzes authentifizieren. Der eingehende WLAN-Datenverkehr wird in das Diensteumfeld im Kernnetz des jeweiligen Mobilfunkbetreibers weitergeleitet. Das entsprechende Teilnehmerprofil wird automatisch erkannt, so dass Kunden auf dieselben Dienste und Anwendungen zugreifen können, die ihnen auch im Mobilfunknetz zur Verfügung stehen.

An solchen Techniken arbeiten auch andere Netzwerkzulieferer, beispielsweise Cisco und Motorola; sie laufen unter dem Sammelbegriff Data Offloading. Allen ist gemeinsam, dass sie Daten, die zur Mobilfunkauslieferung an Teilnehmer gedacht sind, koordiniert über ein anderes Verfahren zustellen und auch über das Ersatzverfahren annehmen. Für Teilnehmer ist das Data Offloading hauptsächlich wegen höherer Geschwindigkeit interessant. Auch kann die Technik zusätzliche Kosten für die Nutzung fremder Internet-Zugänge wie Hotspots ersparen. Netzbetreiber vermeiden mittels Data Offloading den Datenstau an Brennpunkten wie Bahnhöfen oder Messen, sichern dort die Verfügbarkeit des Sprachdienstes ab und verbessern die Versorgung in Gebäuden. Betreibern von Mobilfunknetzen und Hotspots bieten sich mit dem WLAN Offloading neue Geschäftsmöglichkeiten. Für das Offloading kommen neben WLAN auch der Kurzstreckenfunk über Femtozellen und WiMax-Übertragungen in Frage, wenngleich beide in Europa kaum verbreitet sind. (dz)