Intel kämpft mit der Atom-GPU

Anscheinend hat Intel erhebliche Probleme, die Grafikprozessoren der 32-Nanometer-Atoms richtig zum Laufen zu bringen. So sollen Windows-Grafiktreiber nicht richtig funktionieren, Board-Hersteller können deshalb ihre Produkte nicht ausliefern.

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Im April versprach Intel noch DirectX 10.1 für Cedarview.

(Bild: Intel)

Nachdem einerseits der Druck von der ARM-Seite wächst und andererseits AMD mit C-50 und E-350 potentere Konkurrenten vorstellte, wollte Intel die Schlagzahl bei der Atom-Familie eigentlich steigern. Schon auf dem Entwicklerforum IDF in Peking im April hatte Intel für die 32-Nanometer-Atom-Generation Cedarview getrommelt, später dann eine erhebliche Beschleunigung der Roadmap angekündigt: 2013 soll die 22-nm-Version Silvermont starten und auch der 14-nm-Airmont wurde bereits erwähnt.

Im September ist nur noch von DirectX 9 die Rede.

(Bild: Intel)

Doch anscheinend kämpft Intel nun schon beim Cedarview mit erheblichen Problemen. Von Mainboard-Herstellern erfuhr heise online, dass die Windows-Grafiktreiber nicht richtig funktionieren und man deshalb die Produkte nicht ausliefern könne. Bei einem Vergleich von Präsentationen vom IDF Beijing 2011 im Frühjahr und vom kürzlich beendeten IDF Fall 2011 fällt auf, dass Intel DirectX 10.1 nicht mehr erwähnt, nun ist nur noch von DirectX 9 die Rede.

Auf ungewöhnliche Art sind vor einigen Tagen erste offizielle Informationen über die Cedarview-Atoms D2700 und D2500 für Desktop-Rechner sowie auch über N2800 und N2600 für Netbooks erschienen: Intel hat einige dieser Prozessoren in der Preisliste erwähnt und ein paar Daten veröffentlicht. Produkte mit diesen Prozessoren sind aber nirgends zu sehen; nach Angaben von Händlern erscheinen sie möglicherweise erst im Dezember.

Nach Spekulationen soll die Cedarview-Grafik GMA 3600 heißen und eigentlich von Imagination Technologies stammen: Es handelt sich demnach um einen PowerVR SGX545. Schon beim PowerVR SGX535, der als GMA 500 und GMA 600 (letzterer mit höherer Taktfrequenz) in den Atoms Z500, Z670 und E600 steckt, tat sich Intel mit den Treibern sehr schwer – der Embedded Media and Graphics Driver (EMGD) unterstützt beispielsweise noch immer erst WDDM 1.0.

Zurzeit ist nicht ganz klar, welche DirectX-Funktionen Microsoft von ARM- oder x86-SoCs verlangt, die unter Windows 8 in Tablets und Billig-Notebooks laufen sollen. Vermutlich geht es weiterhin um DirectX 9 plus ausgewählte Bestandteile von DirectX 10, denn Windows 8 soll GPU-Beschleunigung stärker nutzen als noch Windows 7. (ciw)