Spucken verboten

Wer sagt, er sei schon mal in Singapur gewesen, meint oft nur den Flughafen. Dabei hat der Inselstaat viel mehr zu bieten als nur bequeme Übernachtungsmöglichkeiten zwischen zwei Flügen.

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Von
  • Diane Sieger
Inhaltsverzeichnis

Für viele Reisende ist Singapur gleichbedeutend mit dem Begriff „Umsteigeflughafen“. Ob unterwegs zum Geschäftstermin im Asia-Pazifik-Raum oder auf dem Weg in den Urlaub ins ferne Australien, nach Neuseeland oder auf eine der zahlreichen pazifischen Inseln – die meisten Menschen bekommen nicht mehr als den Flughafen oder das Flughafenhotel in Singapur zu sehen. Doch der Inselstaat hat viel mehr zu bieten; ein Blick ins Web lohnt sich, um mehr über das interessante Land zu erfahren.

Wer schon einmal in den Genuss gekommen ist, in Singapur umsteigen zu dürfen, weiß, dass es unangenehmere Orte für einen Zwischenstopp gibt als den dortigen Flughafen. Ob luxuriöse Lounges, kostenlose Stadtrundfahrten, Beauty- und Massageservice, komfortable Ruhesessel, Schwimmbäder oder doch lieber naturbezogene Erlebnisparks wie Kaktus- oder Schmetterlingsgarten – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Bei so vielen Entertainment-Optionen fällt es schon schwer, den Flughafenbereich überhaupt zu verlassen. Kein Wunder, dass sich Changi Airport auf der Webseite „The Guide to Sleeping in Airports“ kontinuierlich auf den oberen Rängen tummelt. Für einen umfangreichen Erfahrungsbericht lohnt sich auch der Artikel „14 Stunden Wartezeit? In Singapur ein Traum!“, erschienen in der Welt Online und abrufbar im Archiv.

Hat man sich hingegen vom Flughafen losgeeist und für einen mehrtägigen Aufenthalt entschieden, bietet sich eine große Anzahl potenzieller Unternehmungen an. Vor dem Betreten singapurischen Boden sollte man sich allerdings mit ein paar Regeln vertraut machen. Wer will schließlich schon aus Unwissenheit eine Gesetzeswidrigkeit begehen und mit Geldstrafe, Rohrstockschlägen oder gar der Todesstrafe belangt werden – alles durchaus üblich in dem Inselstaat, dessen Regierungsform irgendwo zwischen demokratisch und autoritär einzuordnen ist. Das wohl bekannteste Beispiel ist das Kaugummi-Tabu. Von 1992 bis 2004 waren Kaugummis in Singapur komplett tabu, und auch heute noch sind sie nur zu medizinischen Zwecken auf Rezept in der Apotheke erhältlich. Als das Gesetz im letzten Jahr erneut diskutiert wurde, berichteten sowohl Die Welt als auch der Focus über die Diskussionen im Parlament. Ausführlicher darüber, was in Singapur verboten ist, unterrichtet der Abschnitt „Strafrecht“ im Wikipedia-Artikel zum Thema Singapur.

Geht es darum, eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden, bieten sich die üblichen und weltweit bekannten Hotelketten an. Soll es jedoch etwas Besonderes sein, empfiehlt sich das Marina Bay Sands. Das Kasino und Hotel beherbergende Resort wurde erst im letzten Jahr eröffnet und besteht aus drei Hoteltürmen mit je 55 Stockwerken. Auf dem Dach des Gebäudes erstreckt sich ein gigantischer Pool, von dem aus man einen erstaunlichen Blick über die Skyline Singapurs hat, wie sich auf den Fotos des Artikels in der britischen Daily Mail zur Eröffnung des Hotels unschwer erkennen lässt. Sollte das Reisebudget nicht für eine dekadente Nacht im Marina Bay Sands ausreichen, bietet sich die Möglichkeit, die Dachterrasse inklusive Pool mit einem Ticket für den Skypark zu besuchen. Zwar ist das Abtauchen im Pool damit nicht gestattet, jedoch kann man mit sehnsüchtigem Blick den Reichen und Schönen beim Plantschen zuschauen. Informationen rund um den Skypark bietet die offizielle Webseite des Hotels.

Singapur bietet sich für ausgiebige Shopping-Touren geradezu an. Große internationale Marken sind mit Ladengeschäften vertreten, aber auch traditionelle Märkte sind einen Besuch wert. Natürlich gibt es auch jede Menge touristischer Sehenswürdigkeiten, die sich in jedem Reiseführer finden – wer daran interessiert ist, sollte sich an die üblichen Reiseinformationsquellen wie Lonely Planet, Marco Polo oder Wikitravel halten. Möchte man sich jedoch ein wenig abseits des Mainstreams bewegen und gleichzeitig etwas über chinesische Märchen und Mythen lernen, empfiehlt sich ein Ausflug zum bizarren Park „Har Par Villa“. Einen ersten Eindruck, welche Art von Statuen und Märchendarstellungen im Park warten, vermittelt WittyMag.

Im August haben Besucher alljährlich Gelegenheit, sich in das Getümmel der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag zu stürzen. Seit dem 9. August 1965 ist Singapur unabhängige Republik und feiert diesen Tag als National Day – mit Parade, Ansprache des Premierministers und Feuerwerk. Wer die Festlichkeiten verpasst hat, findet auf der zugehörigen Website alle Informationen zum Nachlesen, inklusive Videoaufnahmen von der Parade, den Clip zum diesjährigen Titellied sowie Mitschnitte der Generalproben. Den National Day zum Nacherleben.

Passt man beim Durchsehen der Videoclips zum National Day genau auf, erhascht man mit Sicherheit einen Blick auf Merlion. Das Wahrzeichen Singapurs ist ein Fabelwesen mit Meerjungfrau-Unterkörper und einem Löwenkopf. Sein Name setzt sich aus den englischen Wörtern Mermaid und Lion zusammen. Mehr über die Herkunft Merlions, das auch als Schutzpatron der Stadt gilt, verrät Wikipedia. Dort lernt man zudem, dass die Originalstatue 2009 von einem Blitz getroffen und beschädigt wurde. Natürlich wurden die Reparaturarbeiten umgehend begonnen und Merlion wachte schon kurze Zeit später erneut unbeeinträchtigt über Singapur.

Schenkt man der Webseite Lovebirds.sg Glauben, lohnt sich eine romantische Bootstour, von der aus man die Statue vom Fluss aus bewundern kann. Weitere Tipps für einen romantischen Abend in Singapur gibt Lovebirds ebenfalls.

Mit grundlegenden Englischkenntnissen sollten Touristen in Singapur gut durchkommen. Englisch ist zwar neben Mandarin, Malaiisch und Tamilisch nur eine von vier offiziellen Landessprachen, in Verkehr, Handel und Verwaltung jedoch Hauptsprache. Oft wird das singapurische Englisch auch als „Singlish“ bezeichnet, eine Form der Sprache, die selbst für Englisch-Muttersprachler oft nur schwer zu verstehen ist, wie unter anderem „Stacie’s funny story“ belegt. Wer sich dennoch mit den Feinheiten des Singlish befassen möchte, ist beim Knol-Projekt gut aufgehoben, das die Eigenheiten der Sprache erläutert. Die Regierung Singapurs sieht Singlish als großes gesellschaftliches Problem und unterstützt daher die Initiative „Speak Good English Movement“, die korrektes Anwenden der englischen Sprache in Singapur fördern soll.

Singapur online Reiseführer
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Zugeschickt von: Dirk (ka)