Ingram Micro rückt näher an die SMB-Kunden

Ingram Micro hat seit 7. Juni einen neuen SMB-Chef. Christian Schneider will durch mehr Services und mehr Verständnis für die Belange des Handels Reseller enger binden. Da kommt ihm zugute, dass er auch Marketing Communication verantwortet.

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Von
  • Wolfgang Kühn
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"Im SMB liegt unser Fokus darauf, die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden zu verstehen", Christian Schneider, Sales Director SMB & Marketing Communication Ingram Micro.

Die ersten hundert Tage hat er hinter sich. Da wird es Zeit sich der Öffentlichkeit zu stellen. Christian Schneider, Sales Director SMB & Marketing Communication bei Ingram Micro, hat viel vor in der Betreuung der SMB-Kunden. Schließlich, so der ehemalige Also-Manager, würde sich Ingram in einem "sehr positiven Marktumfeld" bewegen. Nachdem das vergangene Jahr ohnehin das erfolgreichste für den Broadline-Distributor gewesen sei, möchte man in diesem Jahr das Ergebnis nochmals toppen.

Schneider, der nach zwölf Jahren beim Straubinger Distributor Also und zuletzt als Retail-Chef und Mitglied der Geschäftsleitung, zu Ingram Micro wechselte, gehört sicherlich nicht zu den Dampfplauderern der Distributionsbranche. So gesehen darf man ihn bei seinen Ankündigungen durchaus beim Wort nehmen. Auch bei seiner Feststellung, dass sein Wechsel im Zusammenhang mit der Zusammenführung der beiden Distributionsunternehmen Also und Actebis stünde.

Damit ist aber auch schon alles über die Vergangenheit gesagt. Schneider blickt lieber nach vorn. Und da erkennt der SMB-Chef neue Geschäftsfelder, "eine absolut positive Grundstimmung" und die Aufgabe "den verschiedensten Bedürfnisse der rund 30.000 Händler nachzukommen". Außerdem – und da kommt die Vergangenheit als Konkurrenz kurz ins Spiel – will Ingram Micro in Deutschland wieder die Nummer eins werden. Die Chancen dazu stünden jedenfalls gut. Arbeite Ingram doch mit etwa 350 Herstellern zusammen, womit im Grunde allen Oderwünschen der Reseller entsprochen werden könne. Trotzdem nehme Ingram weiter Hersteller "mit ins Boot". Allerdings, wie Schneider versichert, "nicht nach dem Gießkannenprinzip, sondern streng am Bedarf unserer Fachhandelskunden orientiert".

Wesentlich für die Zukunft sei, dass die deutsche Distribution weiter daran arbeite, ihre internen Prozesse zu optimieren und erkenne, dass man nicht vom Produktverkauf allein leben könne. Auch für Grossisten gelte: Lösungen sind die Zukunft. Dazu gehörten beispielsweise intelligente Finanzierungskonzepte. Aber auch neue Programme zur Kundenakquise. Oder Serviceangebote wie das einer Shopping Card für die Reseller, die sie bei bestimmten Handelspartnern ähnlich einer EC-Karte einsetzen können. Basis für die Bonität der Karte bilden die erzielten Umsätze der jeweiligen Reseller. Abhängig davon wird der Karte ein entsprechender Geldbetrag gutgeschrieben. "Das können 15 oder auch 30 Euro sein." Auf jeden Fall verstehe man sich als Distributor für den Mittelstand, "wie schon mein Vorgänger Ernesto Schmutter sagte". Schmutter leitet seit März den Bereich Data Capture/Point of Sales.

Wo der neue SMB-Chef Prioritäten setzt, lesen Sie im folgenden Interview mit Christian Schneider.