Googles Dart zielt auf Webanwendungen

Google hat eine Vorabversion seiner neuen objektorientierten Programmiersprache für Webanwendungen veröffentlicht. Sie macht manches anders als JavaScript, bricht jedoch nicht komplett damit.

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Von
  • Christian Kirsch

Wie vor einem Monat vermutet, hat Google jetzt eine neue Programmiersprache für das Web vorgestellt. "Dart" ist Open Source, soll sich besser als das bislang dafür etablierte JavaScript für große Anwendungen eignen und setzt auf klassische Objektorientierung.

Das bedeutet jedoch keinen Abschied von JavaScript: Dart-Programme können sowohl nativ in einer virtuellen Maschine laufen als auch von einem Compiler nach JavaScript übersetzt werden. Dessen prototyporientierte Objekttechnik ersetzt Dart durch Interfaces, die Methoden und Konstanten zusammenfassen, sowie Klassen, die diese Interfaces implementieren. Entwickler können eigene Bibliotheken schreiben, die sich zur Laufzeit garantiert nicht ändern. Dadurch könnten sich verschiedene Anwendungen zuverlässig Shared Libraries teilen.

Vermutlich als Zugeständnis an eingefleischte JavaScript-Fans finden sich weiterhin nicht-typisierte neben den neu eingeführten typisierten Variablen. Für die Arbeit mit Arrays, Listen und (Hash-)Maps stellt Dart ebenso Bibliotheksfunktionen zur Verfügung wie für den Zugriff auf das DOM. Dabei orientiert sich Dart "lose" an den HTML5-Vorgaben.

Bislang gibt es für Interessierte auf der Homepage des Projekts keine ausführbare Software. Sie müssen sich die Quellen selbst herunterladen und übersetzen. Das soll auf Linux, Windows und Mac OS X funktionieren. Voraussetzung sind unter anderem einige Tools, die auch das freie Chromium-Projekt einsetzt. Unter Windows ist VisualStudio, unter Mac OS X die IDE Xcode erforderlich.

Details zu den Eigenheiten der neuen Sprache, Codebeispiele und ein Mini-Tutorial enthält eine Dart gewidmete Website. (ck)