Intels Server-CPU Woodcrest startet offiziell
Der neue 65-Nanometer-Doppelkern-Prozessor namens Woodcrest kommt nun als Xeon-5100-Baureihe in den Handel.
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Erst vor einem Monat hat Intel zusammen mit der neuen Zwei-Sockel-Server-Plattform Bensley die Dual-Core-Xeon-Familie Dempsey als Xeon-5000-Baureihe auf den Markt gebracht, die mit dem heutigen Tag zum Alteisen gehört: Dem Woodcrest-Doppelkern mit Core-Mikroarchitektur gehört die Zukunft, er soll die verlorenen Server-Marktanteile zurückholen, die AMD mit den Opterons erobert hat.
Die Intel-Kunden haben den Woodcrest geradezu herbeigesehnt, weil die hohe Abwärmeproduktion der schnellsten NetBurst-Xeons kaum in den Griff zu bekommen war. Die großen Xeon-Server-Hersteller – HP, Dell, IBM, Fujitsu Siemens – und Serverboard-Produzenten (wie Asus, Gigabyte, Iwill, MSI, Supermicro, Tyan) haben bereits Woodcrest-taugliche Produkte angekündigt, auch zahlreiche Benchmark-Ergebnisse wurden bereits veröffentlicht (Intel pflegt eine stolze Kollektion). IBM will auch eine neue Workstation namens IntelliStation Z Pro Z30 herausbringen.
Die Woodcrest-Prozessoren arbeiten deutlich sparsamer als ihre Vorgänger. Im dritten Quartal will Intel auch noch eine Low-Voltage- (LV-)Version mit 40 Watt Leistungsaufnahme ausliefern, die wie der Xeon 5140 mit 2,33 GHz läuft (wahrscheinlich als Xeon 5148 für etwa 520 US-Dollar). Damit eignen sie sich auch gut für Blade-Server, wie sie auch von Dell (PowerEdge 1955), Fujitsu Siemens, HP und IBM (BladeCenter HS21) bereits angekündigt wurden. HP nimmt nun die Woodcrest-Premiere und die Dresdner Supercomputing-Konferenz ISC2006 zum Anlass, auch das HPC-Blade-System HP Cluster Platform 3000BL anzukündigen, das aus c-Class-Blades mit Woodcrest-Prozessoren besteht, die mit InfiniBand-Leitungen verkoppelt sind. HP-Systeme tauchen zwar auf den vorderen Plätzen der TOP500-Liste der schnellsten Superrechner nicht so häufig auf wie etwa IBM-Maschinen, doch HP ist nach IDC-Zahlen mit 33 Prozent Umsatz-Anteil weltweiter Marktführer bei den HPC-Komplettlösungen. HP kündigt an, auch die für HP-UX, Linux und Tru64 UNIX bereits verfügbare Message Passing Interface Library (HP-MPI) auf Windows portieren zu wollen, damit die Cluster auch unter dem neuen Windows Compute Cluster Server 2003 möglichst schnell laufen.
| Xeon-Prozessor (LGA771) | Takt- frequenz | L2-Cache/ FSB | Leistungs- aufnahme [TDP] | OEM-Preis [US-Dollar] |
|---|---|---|---|---|
| Woodcrest: 65-nm-Core-Architektur, 4 MByte shared L2-Cache, FSB1333/1066 | ||||
| Xeon 5160 | 3,00 GHz | 4 MByte/FSB1333 | 80 Watt | 851 |
| Xeon 5150 | 2,67 GHz | 4 MByte/FSB1333 | 65 Watt | 690 |
| Xeon 5148 LV | 2,33 GHz | 4 MByte/k. A. | 40 Watt | k. A. (Q3/06) |
| Xeon 5140 | 2,33 GHz | 4 MByte/FSB1333 | 65 Watt | 455 |
| Xeon 5130 | 2,00 GHz | 4 MByte/FSB1333 | 65 Watt | 316 |
| Xeon 5120 | 1,86 GHz | 4 MByte/FSB1066 | 65 Watt | 256 |
| Xeon 5110 | 1,60 GHz | 4 MByte/FSB1066 | 65 Watt | 209 |
MV = Mid Voltage, LV = Low Voltage
OEM-Preise fĂĽr 1000-StĂĽck-Bestellungen sammelverpackter Tray-Ware
Die Hersteller von Produkten wie Routern, Storage- und Blade-Servern, in denen häufig die (teilweise fest eigelöteten) Embedded-Versionen von x86-Prozessoren zum Einsatz kommen, unterstützt Intel mit einigen Modellen, die langfristig verfügbar sein sollen – und zwar sogar 7 Jahre lang (üblich sind 5 Jahre).
Die Xeons der 5000- und 5100-Familie laufen auf Mainboards mit den Chipsätzen 5000X (Greencreek, Workstation/Server), 5000P (Blackford, Server), 5000Z (Server) und 5000V (Blackford-VS, Value-Server). Diese Chipsätze binden bis zu vier Speicherkanäle für Full-Buffered- (FB-)DIMMs an, deren DDR2-Speicherchips mit 266 oder 333 MHz laufen (PC2-4200F/PC2-5300F). Mainboards mit 16 FB-DIMM-Slots ermöglichen einen Speicherausbau auf bis zu 64 GByte.
Die neue "ESB-2"-Southbridge (6311ESB ohne und 6321ESB mit zwei integrierten Gigabit-Ethernet-MACs) bringen eine Fülle von Funktionen mit, darunter die I/O Acceleration Technology (I/OAT) und einen eingebauten Baseboard Management Controller (BMC), der mit passender Firmware IPMI-Fernwartung ermöglicht und Bestandteil der Active Management Technology (IAMT) ist. Die neuen Xeons unterstützen zudem die VT-x-Virtualisierungsfunktionen.