Umfrage: Mehrheit der Internetnutzer gegen "Killerspiele"-Verbot
Nach einer Umfrage unter 27.000 Internetnutzern sind 70 Prozent der Befragten gegen das von der Politik geforderte Verbot so genannter "Killerspiele".
Eine Mehrheit der Internetnutzer in Deutschland ist einer Umfrage zufolge gegen ein Verbot so genannter "Killerspiele". Ihrer Ansicht nach gibt es keinen Zusammenhang zwischen Computerspielen und Gewalt bei Jugendlichen, ergab eine Umfrage im Auftrag des Berliner Webhosters Strato unter knapp 27.000 Kunden. Rund 70 Prozent der Befragten glaubten, dass ein Verbot von "Killerspielen" nicht zu weniger Jugendgewalt führen würde. 88 Prozent sind der Meinung, es sei Aufgabe der Eltern, dafür zu sorgen, dass Jugendliche nicht in den Besitz von Spielen gelangen, die nicht für sie freigegeben sind. Nur 20 Prozent sagen, dies müssten unter anderem Behörden regeln.
Die Diskussion um Computerspiele mit gewalttätigem Inhalt war nach dem Amoklauf an einer Realschule in Emsdetten in Deutschland erneut aufgeflammt und wird wieder auf höchster politischer Ebene geführt. Während Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) die gegenwärtig durch das Jugendschutzgesetz und die freiwillige Selbstkontrolle der Industrie gegebenen Regulierungsmöglichkeiten für ausreichend hält, will Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) die Spiele per Gesetz verbieten lassen und eine entsprechende Initiative in den Bundesrat einbringen. Im Rat der europäischen Innen- und Justizminister hat sich Beckstein zudem für eine gemeinsame europäische Linie ausgesprochen. Auf EU-Ebene wird über eine Harmonisierung der Strafen und eine gemeinsame "Schwarze Liste" diskutiert.
Die Politiker haben dabei offenbar die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich. Nach einer Allensbach-Umfrage unter 2077 Menschen ab 16 Jahren sind 65 Prozent der Befragten für ein Verbot von brutalen Gewaltdarstellungen im Fernsehen und in Videospielen. Die große Mehrheit sei zudem davon überzeugt, dass viele Jugendliche von brutalen Killerspielen ferngehalten würden, wenn der Gesetzgeber diese für illegal erklären würde. Nur 22 Prozent seien gegen ein Verbot.
Siehe zu dem Thema auch:
- EU will mit Meldestelle gegen "Killerspiele" vorgehen
- Forderung nach Verbot von "Killerspielen" beim EU-Ministerrat
- EU-Ministerrat berät über "Killerspiele" und Justiz-Vernetzung
- Ungeheure Beschäftigungen, Kommentar zur "Killerspiel"-Debatte in Technology Review
- Umfrage: Mehrheit der deutschen Bevölkerung für "Killerspiel"-Verbot
- Bayern bringt "Killerspiel"-Verbot in Bundestag ein
- SPD-Familienpolitikerin Griese möchte mehr Computerspiele auf den Index setzen
- "Killerspiele": Selbstkontrolleinrichtung wehrt sich gegen Verleumdung
- Quälen von virtuellen Akteuren führt zu starken physiologischen Reaktionen
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- "Killerspiele" und Amoklauf-Drohungen: Polizei durchforstet Server-Logs
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- Beckstein schlägt Formulierung für ein Verbot von "Killerspielen" vor
- EU-Minister uneins über Verbot von "Killerspielen"
- ESL Pro Series: "Kein kausaler Zusammenhang zwischen Killerspielen und realer Gewalt"
- Studien: Computerspiele können aggressiv machen
- Bundesregierung äußert sich zurückhaltend zu Verbot von Killerspielen
- Kieler Landtag will keine neuen gesetzlichen Regelungen gegen "Killerspiele"
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- Jugendschützer: Lücken beim Jugendschutz im anonymen Internet
- Nach dem Amoklauf: Rufe nach mehr Netzüberwachung und "hartem Durchgreifen"
- Politiker und Forscher gegen pauschale Computerspiele-Kritik
- Statt "Killerspiele"-Verbot: Datei für jugendliche Gewalttäter gefordert
- Bundestagsgutachten sieht Chancen für "Killerspiele-Verbot"
- Kritik an "naiver Scheindebatte" um das Verbot von "Killerspielen"
- Niedersachsens Innenminister startet Bundesratsinitiative gegen "Killerspiele"
- Neue Forderungen nach Verbot von "Killerspielen"
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- Bundesregierung sieht keinen Bedarf für Verbot von "Killerspielen"
- Michigan: Gesetz gegen Gewaltspiele ist verfassungswidrig
- FDP-Medienkommission gegen "populistisches" Verbot von "Killerspielen"
- Clash of Realities: Die Computerspieler und die "Killerspiele"
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- Spielehersteller warnt vor überhastetem Verbot von "Killerspielen"
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