iPod vs. Big Mac

Die australische Commonwealth Bank zieht Apples mobilen MP3-Player iPod neuerdings als Referenz für Preis-, Kaufkraft- und Währungsentwicklungen in unterschiedlichen Ländern heran. Vorbild ist der so genannte Big-Mac-Index.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die australische Commonwealth Bank zieht Apples mobilen MP3-Player iPod neuerdings als Referenz für Preis-, Kaufkraft- und Währungsentwicklungen in unterschiedlichen Ländern heran. Zur Ermittlung des so genannten "CommSec iPod Index" rechnet das Finanzinstitut den lokalen Verkaufspreis eines iPod Nano mit einer Speicherkapazität von zwei Gigabyte in US-Dollar um und vergleicht die Werte miteinander, um Anhaltspunkte dafür zu erhalten, ob eine Währung über- oder unterbewertet ist.

Die Preisunterschiede sind enorm: Während der iPod Nano in Kanada lediglich 144 US-Dollar kostet, müssen Kunden in Brasilien mit umgerechnet knapp 328 US-Dollar mehr als das Doppelte auf den Tisch legen – für die Commonwealth Bank ein Indiz dafür, dass der brasilianische Real deutlich überbewertet ist. Die australische Währung – Down Under kostet das Gerät 172 US-Dollar – sei gegenüber dem Greenback um etwa 15 Cent überbewertet, hält CommSec-Volkswirt Craig James fest. Interessant sei auch, dass China mit 180 US-Dollar im Mittelfeld des Preisvergleichs liege – obwohl Frachtkosten dort kaum ins Gewicht fallen würden.

Vorbild des "CommSec iPod Index" soll im Übrigen der "Big-Mac-Index" sein, den die britische Wirtschaftszeitung The Economist vor zwanzig Jahren einführte, ebenfalls ein Indikator für Währungsschwankungen. Doch der Vergleich hinkt: Zwar sind der iPod und der Hamburger aus dem Hause McDonalds weltweit vertriebene und weitgehend standardisierte Produkte, doch fließen in den in China produzierten MP3-Player kaum Faktoren aus den jeweiligen inländischen Wirtschaften ein.

An der Produktion eines Big Mac sind hingegen zahlreiche nationale Wirtschaftszweige beteiligt, etwa die Landwirtschaft, die Verpackungsindustrie, die Werbeindustrie oder auch die Abfallwirtschaft. Zudem fließen auch Lohnkosten mit ein. Verwässert wird das Ergebnis des "CommSec iPod Index" nicht zuletzt durch unterschiedliche Transportkosten, die Preispolitik Apples in den jeweiligen Ländern, sowie die dort gültigen Steuern. (pmz)