Studie: PC-Hardware-Defektrate sinkt

Die Marktforscher von Gartner haben ermittelt, dass die Häufigkeit von Hardware-Defekten in den vergangenen Jahren zwar gesunken ist, Notebooks aber noch immer häufig ausfallen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 123 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.

Das Marktforschungsunternehmen Gartner wirbt mit einigen Ergebnis-Auszügen für eine Studie über die Häufigkeit von Hardware-Defekten bei Desktop-PCs und Notebooks. Gartner hat dabei für verschiedene Geräte-Altersstufen eine jeweils auf ein Jahr bezogene relative Ausfallrate (Annualized Failure Rate/AFR) ermittelt. Demnach sind bei 7 Prozent aller Desktop-Rechner, die in den Jahren 2003 und 2004 gekauft wurden, schon im ersten Betriebsjahr Hardware-Defekte aufgetreten. Bei PCs aus den Jahren 2005 und 2006 lag die AFR im ersten Jahr um zwei Prozentpunkte niedriger. Gartner schließt aus diesen Werten, dass die Desktop-Rechner zuverlässiger geworden sind.

Gartner hat auch AFR-Werte für das vierte Betriebsjahr von Desktop-Rechnern aus den Anschaffungsjahren 2003/2004 und 2005/2006 miteinander verglichen; letztere haben zurzeit ja höchstens 1,5 Betriebsjahre absolviert, weshalb Gartner Schätzwerte nennt: In ihrem vierten Lebensjahr fallen demnach 15 Prozent der Rechner aus 2003/2004 aus, von den Desktop-Systemen aus 2005/2006 sollen nur noch 12 Prozent betroffen sein.

Auch bei der Zuverlässigkeit von Notebooks sieht Gartner eine Verbesserung im Laufe der letzten Jahre, doch deren Ausfallraten liegen bis zu dreimal höher als bei stationären PCs: 20 Prozent der 2003/2004 beschafften Mobilrechner mussten in ihrem ersten Lebensjahr zur Hardware-Reparatur, von den 2005/2006 erworbenen waren es noch 15 Prozent. Von vier Jahre alten Notebooks der Baujahre 2003/2004 gehen jährlich 28 Prozent kaputt, für die in den Jahren 2009 oder 2010 vier Jahre alten Geräte schätzt Gartner 22 Prozent.

Laut Gartner geben die Hardware-Hersteller genaue Ausfallhäufigkeiten ihrer Produkte nicht an die Öffentlichkeit, sondern halten sie geheim. Die Zahlen für die Studie stammen deshalb aus inoffiziellen Angaben von PC-Herstellern und Service-Dienstleistern, die mit Informationen von Gartner-Kunden mit teilweise großen PC-Beständen abgeglichen wurden. Es geht also offenbar vor allem um die Ausfallraten von Profi-Computern marktführender PC-Hersteller, die typischerweise zuverlässiger sind als Geräte, die in kleineren Stückzahlen aus Standard-Komponenten unterschiedlicher Herkunft zusammengebaut werden.

Als Hardware-Defekt wertete Gartner beliebige Schäden, zu deren Reparatur ein Bauteil ausgetauscht werden musste – also auch Defekte in Folge von Stürzen oder versehentlich vergossenen Flüssigkeiten. Häufigste Hardware-Fehlerquellen bei den Desktop-Rechnern waren Mainboards und Festplatten, wobei die hohe Zahl der Mainboard-Fehler auch auf die zunehmende Integration von Funktionen zurückzuführen sei: Bei Fehlern des Onboard-Netzwerkchips beispielsweise müsse man eben das komplette Mainboard tauschen.

Bei Notebooks fallen ebenfalls Mainboards und Festplatten am häufigsten aus, gefolgt von Schäden an Gehäusen und Scharnieren. Schließlich sind auch defekte Tastaturen (abgefallene und unleserliche Tastenkappen, Flüssigkeitsschäden) und defekte Bildschirme nicht selten. Vor allem die Zahl der Bildschirm-Schäden ist laut Gartner aber gesunken, weil die Hersteller diese geschützer montieren. (ciw)