Großbritannien: Online-Pranger für zahlungsunwillige Väter

In Großbritannien will man mit einer Reihe von Maßnahmen härter gegen Eltern vorgehen, die ihren Unterhaltszahlungen nicht nachkommen.

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Von
  • Thomas Pany

In Großbritannien will man mit einer Reihe von Maßnahmen härter gegen Eltern vorgehen, die ihren Unterhaltszahlungen nicht nachkommen. Nach einem neuen Gesetz aus dem Arbeits-und Rentenministerium, das am heutigen Mittwoch veröffentlicht wurde, wird die alte Behörde ("Child Support Agency"), welche den Zahlungsunwilligen auf der Spur war, durch eine neue Kommission ersetzt: "The Child Maintenance and Enforcement Commission" (C-MEC).

Die C-MEC erhält neue, zum Teil drastisch erweiterte Befugnisse, darunter etwa die Verhängung einer Ausgangsperre an zahlungsunwillige Elternteile, den Einzug des Passes und den Zugriff auf Bankkonten von säumigen Zahlern. Darüber hinaus sollen die Namen der Nichtzahler an Stellen weitergegeben werden, welche die Kreditwürdigkeit einschätzen, was in den meisten Fällen bedeuten dürfte, dass sie als ungeeignet für die Aufnahme von Hypotheken oder größeren Krediten eingestuft werden.

Am meisten Aufsehen im Zusammenhang mit dem neuen Unterhalts-Gesetz ("Child Maintenance and Other Payments Bill") erregt jedoch eine Aktion, die den Namen Zahlungsunwilliger auf einer Webseite öffentlich anprangern will. So sollen heute etwa 100 Briefe an Elternteile – meist Mütter – gesandt worden sein, in denen sie gefragt werden, ob sie Einwände gegen die Veröffentlichung der Namen ihrer früheren, zahlungsunwilligen Partner haben. Sollten sie die nächsten vierzehn Tage keine Einwände äußern, so würden die Namen der Zahlungsverweigerer auf der Webseite der Child Support Agency aufgelistet werden. (tpa/telepolis) / (fr)