Nokia macht mit Qt Project Schritt in Richtung "echter" Open-Source-Entwicklung

Zu den Qt Developer Days präsentiert der Betreiber des GUI-Frameworks mit dem Qt Project eine neue Infrastruktur auf von Nokia unabhängigen Servern.

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Von
  • Alexander Neumann

Die Entwicklung des Qt Fameworks für die plattformübergreifende UI- und Anwendungsentwicklung hin zu einem "echten" Open-Source-Projekt ist einen weiteren Schritt vorwärts gekommen: Wie im September versprochen hat Nokia zu den heute in München startenden Qt Developer Days das Qt Project gestartet. Es handelt sich dabei um eine neue Infrastruktur (Qt-Project.org) unter dem Dach einer Stiftung auf von Nokia unabhängigen Servern. Das Qt Project soll also in einem offenen Governance-Modell betrieben werden.

Im Rahmen des neuen Projekts wurde ein Gerrit-Server für die Code-Reviews eingerichtet, der jedem Interessierten Einblick in die Patches und den Code liefert. Nicht nur Nokia-Entwickler sollen die Rechte zum Ändern oder Warten des Codes haben. Auf der neuen Infrastruktur finden sich auch einige der Qt-Mailing-Listen und ein Fehlerbenachrichtigungssystem.

Die Entwicklung von Qt wurde über mehrere Jahre von der Firma Trolltech als geschlossenes Projekt betrieben. Nach der Übernahme durch Nokia im Jahr 2008 beschloss der neue Besitzer, die Software unter der GPLv3 beziehungsweise der LGPLv2.1 als Open Source bereitzustellen, ohne dass er anfangs dafür allzu viel getan hätte, weitere externe Entwickler mit einzubinden.

Zustimmung erhielt Nokia von den Entwicklern des KDE-Desktops, die seit Jahren schon Qt als Anwendungs-Framework verwenden. Bei KDE hat man offenbar schon länger darauf gewartet, eine aktivere Position in der Qt-Entwicklung einnehmen zu können. Auch plädierte die dahinter stehende Foundation frühzeitig für ein offenes Qt. (ane)