Spezial-Chips für potentere Thin-Client-Lösungen

Das Startup-Unternehmen Teradici hat zwei Chips entwickelt, die Thin Clients mit größerem Funktionsumfang verschlüsselt mit den zugehörigen Servern verbinden.

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Das US-amerikanische Startup-Unternehmen Teradici hat zwei Chips entwickelt, die Thin Clients mit größerem Funktionsumfang möglich machen sollen. Dabei steckt der TERA1100 Portal Processor im Thin Client und baut eine verschlüsselte Verbindung zum TERA1200 Host Processor auf, der im zugehörigen Server steckt. Damit soll es unter anderem möglich sein, USB-Geräte sowie ein oder zwei Displays mit hoher Auflösung an den Thin Client anzuschließen und HD-Audio-Sound auszugeben.

Teradici will seine TERA-Chips erst am 18. Juni offiziell vorstellen, doch nach Informationen einiger US-Medien stecken die neuen Bausteine etwa hinter der kürzlich von IBM angekündigten "Blade-PC"-Architektur, bei der – anders als bei herkömmlichen Terminal-Server-Systemen – jedem Arbeitsplatz eine eigene virtuelle Maschine oder sogar eine eigene Blade-Workstation zugeordnet ist, die aber im Rechenzentrum steckt und nicht am Büro-Arbeitsplatz steht. Auch der Hersteller ClearCube will offenbar das von Teradici "PC-over-IP" genannte Konzept einsetzen.

Im Vergleich zu den etablierten Thin-Client-Systemen wirkt das Konzept mit der eigenen Computer-Hardware pro Arbeitsplatz auf den ersten Blick geradezu abwegig – bei dem üblichen "Server-based" Computing geht es ja neben der zentralisierten Verwaltung der Arbeitsplatzumgebungen auch um das Einsparen von Energie und Material. Bestimmte Anwendungsfälle überschreiten aber die Möglichkeiten der konventionellen Thin-Client-Architektur, wenn etwa mit speziellen Software-Lizenzen gearbeitet werden muss oder in zertifizierten Applikationsumgebungen, die ein Terminalserver nicht nachbilden kann. Virtualisierte Desktops im Rechenzentrum lösen viele dieser Probleme, bieten aber beispielsweise keine leistungsfähige 3D-Grafikbeschleunigung und ermöglichen nicht den Einsatz von Grafikkarten, für die es Treiber gibt, die wiederum für bestimmte (CAD-)Anwendungen zertifiziert sind.

Die Referenzkundenliste von ClearCube zeigt eine Reihe von Einsatzgebieten der Blade-PCs, die offenbar besonders in Krankenhäusern, bei Banken und in anderen sicherheitskritischen Bereichen (Polizei, Militär) zum Einsatz kommen. (ciw)