Neue Versionen der freien .NET-Implementation Mono

Das Mono-Projekt hat neue Versionen der Open-Source-Implementierung von Microsofts .NET vorgestellt; dabei wird den Anwendern geraten, auf die neue, verbesserte Entwicklerversion umzusteigen.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Das von Novell gesponserte Mono-Projekt hat neue Versionen der Open-Source-Implementierung von Microsofts .NET für Linux und andere Betriebssysteme vorgestellt. Die Version 1.0.6 enthält im wesentlichen Fehlerkorrekturen der stabilen 1.0-Serie. Bei der Version 1.1.4 hingegen handelt es sich um die aktuelle Entwicklerversion, die zur nächsten stabilen Version 1.2 führt. Die ist derzeit für Mai/Juni dieses Jahres geplant.

In den Release-Notes sowie im Blog von Mono-Projektleiter Miguel de Icaza werden die Anwender dazu aufgerufen, von nun an die Entwicklerversion zu nutzen. Sie sei über automatische Testprogramme besser getestet, zudem sei sie schneller, kleiner und brauche weniger Arbeitsspeicher. Zudem seien viele Architektur-Probleme beim Design der Version 1.0 hier behoben. Die neue Version bietet auch eine neue Implementierung der Windows-Forms und einige weitere Funktionen aus ASP.Net 2.0. Außerdem wurden ein neuer statistischer Profiler sowie einige weitere Werkzeuge integriert. Es kann beim Kompilieren von bestehenden Mono-Anwendungen mit der Entwicklerversion jedoch Probleme geben, da unter anderem der C#-Kompiler jetzt strikter als zuvor arbeitet.

Ziel der Open-Source-Implementierung von Microsofts .NET-Framework ist es, .NET-Programme unter verschiedenen Betriebssystemen entwickeln und ausführen zu können. Mono implementiert den vollen Umfang der ECMA-standardisierten Laufzeitumgebung CLI und enthält einen optimierenden Just-in-Time- sowie einen Ahead-of-Time-Compiler für den Zwischencode Intermediate Language (IL). Auch der mitgelieferte C#-Compiler entspricht dem ECMA-Sprachstandard. Bei den höheren APIs ist Mono zumindest derzeit bereits beispielsweise bei Web-Anwendungen (ASP.NET) und beim Datenbankzugriff (ADO.NET) Microsoft-kompatibel. Distributionen wie das von Red Hat gesponserte Fedora scheuen jedoch anscheinend die Integration von Mono aus Angst vor Patentansprüchen seitens Microsoft.

Die aktuelle Ausgabe 3/05 der iX enthält ein Interview mit Miguel de Icaza sowie einen ausführlichen Artikel zu Mono. Ein Auszug ist online verfügbar. (thl)