Sicherheitsloch Windows 95/98

Die amerikanische Hackergruppe Cult Of The Dead Cow veröffentlichte heute ein Programm mit dem Namen "Back Orifice", das sie als "Fernwartungswerkzeug für Netzwerke" bezeichnet.

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Von
  • Gerald Himmelein

Die amerikanische Hackergruppe Cult Of The Dead Cow veröffentlichte heute ein Programm mit dem Namen "Back Orifice", das sie als "Fernwartungswerkzeug für Netzwerke" bezeichnet. Daß die Intention eine andere ist, ergibt sich schon aus dem Namen: Back Orifice (hintere Öffnung) übersetzt man hier am besten mit "Hintertür", denn das Programm macht es fast zum Kinderspiel, Schindluder mit Windows-PCs zu treiben.

Das nur 124 KByte große "Server-Modul" läßt sich nämlich an ein beliebiges Windows-EXE-Programm koppeln, um es nichtsahnenden Anwendern unterzuschieben. Wird die Datei unter Windows 95 oder 98 ausgeführt, klinkt sich der Server quasi unsichtbar im System ein. Von diesem Moment an wartet das trojanische Pferd nur noch darauf, über das UDP-Protokoll geweckt zu werden. Auf NT-Systemen scheitert die Installation mit einer Fehlermeldung.

Die Funktionsweise des Back Orifice ist schon aus anderen Hacker-Tools bekannt; neu ist in erster Linie der Bedienungskomfort der grafischen "Wartungskomponente" -- wenige Eingaben und Mausklicks genügen, um Prozesse zu beenden, Tastatureingaben zu protokollieren, die Windows-Registry zu manipulieren oder IP-Adressen umzuleiten.

Weder Microsoft noch die bekannten Antivirus-Hersteller bieten bislang ein Werkzeug zur Erkennung oder Entfernung dieses trojanischen Pferdes. (ghi)