Yahoo mixt App-Plattform "Cocktails"

Der Internetdienstleister hat seine neue Web-Entwicklungsplattform vorgestellt. Die Zutaten aus JavaScript-Framework und Hosting-Umgebung versprechen die Einheits-App für Web, Tablet und Mobile.

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Von
  • Robert Lippert

Yahoo hat mit Cocktails eine neue Entwicklungsplattform für Webanwendungen angekündigt. Sie besteht aus dem JavaScript-Framework Mojito und die für damit erstellten Anwendungen gedachte Hosting-Umgebung Manhattan. Beide sollen die Entwicklung plattformübergreifender Apps vereinfachen, da die Codebasis einer Anwendung nur noch unwesentlich angepasst werden müsse. Selbst Geräte ohne Unterstützung für JavaScript seien kein Problem – Mojito-Apps könnten auch serverseitig ausgeführt werden. Yahoo verspricht sich viel von der Technik, könnte sie Entwickler doch von Restriktionen der Zielplattformen (wie iOS oder Android) unabhängig machen.

Technisch beruht Cocktails auf einem Mix auf HTML5, CSS 3, der serverseitigen JavaScript-Implementierung Node und regulärem JavaScript. Yahoo versteht das Projekt als logische Fortsetzung der Yahoo Query Language (YQL) und des YUI-Frameworks. Zu Mojito trage YUI 3 die nötige Abstraktion, das Scoping und die Paketierung bei, die notwendig seien, Anwendungen gleichermaßen performant auf dem Desktop, unter einer nativen oder webbasierten Laufzeitumgebung oder eben serverseitig unter Node laufen zu lassen. YQL liefere hier die erforderlichen Abstraktionsschichten für Datenbankabfragen und das Caching.

Cocktails soll die Entwicklung plattformunabhängiger Apps vorantreiben. Die Technik setzt auf in "Mojito" gekapselte Webstandards in Verbindung mit einer separaten Hosting-Umgebung.

(Bild: developer.yahoo.com)

Serverseitig ist die Manhattan-Umgebung interessant, die Node um zusätzliche Feature wie Fehlerisolierung und -toleranz, Skalierbarkeit, Verfügbarkeit, Sicherheit und Performanz erweitere. Gehostet sei Manhattan in der Yahoo-Cloud, dabei würden Entwickler ihre Anwendungen über ein einfaches Interface in die Cloud bringen (oder wieder zurücknehmen) und verschiedene Versionen ihrer Apps verwalten können.

Cocktails kommt laut Yahoo bereits auf der hauseigenen Publishing-Plattform Livestand zum Einsatz, die einen Teil der rechenintensiven Prozesse via Manhattan in die Cloud auslagere. Entwickelt habe man Livestand mit Mojito und Node auf dem Desktop und die Dateien anschließend – zusammen mit einer Web-Laufzeitumgebung bestehend aus einer nativen Shell für die Ausgabe der Views und für die Implementierung der YUI-Bibliothek und des Mojito-Frameworks – für das Deployment im App Store paketiert.

Yahoo hofft, dass es auf Grundlage der Cocktails-Plattform möglich sein werde, künftig nur noch eine einzige (Web-)App entwickeln zu müssen, die dann ohne weitere Anpassungen im einheitlichen Design für alle Zielplattformen (Web, Mobile und Tablet) ausgeliefert werden könne.

Das Mojito-Framework will Yahoo im ersten Quartal 2012 frei als Open Source zur Verfügung stellen, die Manhattan-Plattform soll Publishern später in dem Jahr zugänglich werden. (rl)