AMD erobert Marktanteile bei Mobilprozessoren

Mit den Serie-A-Prozessoren (Llano) konnte AMD in Notebooks punkten, verlor aber ein wenig bei den Desktop-PCs.

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Nach Schätzungen der Marktforschungsfirmen IDC und Mercury Research konnte AMD im dritten Quartal dieses Jahres deutlich mehr Mobilprozessoren verkaufen. Doch auch Intel profitierte – was ja auch die jüngsten Umsatzzahlen der beiden x86-Prozessorhersteller belegen – vom deutlich gewachsenen Markt. Die Schätzmodelle sowohl von IDC als auch von Mercury zeigen 5 Prozent Wachstum nach Stückzahlen für die gesamten x86-Chips, wenn man mit dem Vorjahresquartal 3/2010 vergleicht. Außerdem ist der mittlere Verkaufspreis gestiegen: Der Average Sales Price (ASP) kletterte auf 107 US-Dollar, zum Teil allerdings deshalb, weil der Anteil der Billigprozessoren, also etwa der Atoms, sank. Der x86-CPU-ASP steigt laut IDC nun schon seit zwei Jahren kontinuierlich und liegt wieder so hoch wie zuletzt im ersten Quartal 2007.

Im Vergleich zum zweiten Quartal, so IDC, ist die Zahl der verkauften Prozessoren um 6,7 Prozent gewachsen. Die Umsätze legten durch den ASP-Anstieg sogar um 12,2 Prozent zu, nämlich auf 10,7 Milliarden US-Dollar; das waren im Jahresvergleich satte 16,1 Prozent mehr.

Im dritten Quartal hat IDC für Intel einen Marktanteil von 80,2 Prozent der Stückzahl ermittelt, ein sequenzieller Anstieg um 0,9 Prozentpunke. AMD verlor durch den Rückgang bei den Desktop-Prozessoren 0,7 Punkte und lag bei 19,7 Prozent, VIA büßte sogar zwei Drittel der Stückzahl ein und schrumpfte von 0,3 auf 0,1 Prozent Anteil. Bei diesen kleinen Zahlen dürfte die in den kostenlosen Auszügen der teuren Marktstudien nicht genannte Unsicherheit der Schätzung aber recht hoch sein.

Nach Umsatz liegt Intels Marktanteil noch erheblich höher, weil AMD gegen Intel vor allem mit niedrigeren Prozessorpreisen ankämpft.

Bei den Notebook-Chips konnte AMD um 2,4 Prozentpunkte auf 17,6 Prozent zulegen und verkaufte laut Mercury Research sogar mehr Notebook- als Desktop-Prozessoren – das ist bei Intel schon seit Jahren der Fall. Wegen Schwierigkeiten des AMD-Zulieferers Globalfoundries mit der 32-Nanometer-Fertigungstechnik musste AMD aber bei den Desktop-Prozessoren einen Rückgang hinnehmen, hier schrumpfte die Stückzahl um 4,8 Punkte auf 24,1 Prozent. Angeblich hatte AMD bei der Serie A (Llano) vor allem Mobilversionen von Globalfoundries bestellt. Diese enthalten einen Grafikkern, ebenso wie Intels aktuelle Sandy-Bridge-Chips (Core i-2000), aber auch Atoms und AMDs Netbook-Chips E-450 oder C-60. Fast drei Viertel aller im dritten Quartal verkauften Prozessoren enthielten eine GPU.

Intel lieferte 82,3 Prozent aller Notebook- und 75,8 Prozent aller Desktop-Prozessoren, bei den Server-CPUs dominiert Intel sogar mit 95,1 Prozent. Abermals schrumpfte hier der Anteil der Opterons, bald soll aber der neue Interlagos-Prozessor wieder aufholen. Intel wird seine Xeon-Serie mit dem Sandy Bridge-EP wohl erst Anfang 2012 aufpolieren.

Für das ganze Jahr 2011 senkt IDC die Prognose: Statt um 9,3 soll die Stückzahl nur noch um 7,3 Prozent wachsen. Die Lieferschwierigkeiten bei Festplatten erwähnt der IDC-Bericht dabei nicht; dieses Problem könnte die Zahl der ausgelieferten PCs im vierten Quartal mindern. (ciw)