Kodak weiter im Minus

Der Fotokonzern kann die Umsatzrückgänge aus seinem traditionellen Fotogeschäft immer noch nicht abfedern. Um die Barbestände aufzubessern, bietet er nun 1100 Patente zum Verkauf an.

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Der US-amerikanische Fotokonzern Kodak hat im vergangenen Quartal mit 1,46 Milliarden US-Dollar (1,06 Milliarden Euro) 17 Prozent weniger umgesetzt als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Unterm Strich steht ein Nettoverlust von 222 Millionen US-Dollar gegenüber den 43 Millionen Miesen vor einem Jahr.

Die Consumer Digital Imaging Group mit Digitalkameras und Bilderrahmen für Verbraucher setzte mit 408 Millionen US-Dollar 256 Millionen weniger um als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Die Einnahmen aus Patentlizenzierungen vor einem Jahr herausgerechnet habe sich das Ergebnis dieser Sparte um 53 Millionen US-Dollar verbessert, teilte Kodak mit.

Der Umsatz der Graphic Communications Group mit mit Druckern und Verpackungen für Unternehmen verbesserte sich um 1 Prozent auf 665 Millionen US-Dollar. Die Sparte Film, Photofinishing and Entertainment Group (FPEG) mit dem traditionellen Fotogeschäft setzte mit 389 Millionen US-Dollar 10 Prozent weniger um als vor einem Jahr.

Für das laufende Geschäftsjahr senkte Kodak seine Umsatz- und Ergebnisprognose. Statt der zuvor ausgegebenen 6,4 Milliarden bis 6,7 Milliarden US-Dollar werden voraussichtlich nur 6,3 Milliarden bis 6,4 Milliarden US-Dollar zusammenkommen. Unterm Strich sollen zum Jahresende 300 Millionen bis 400 Millionen US-Dollar in roten Zahlen stehen; die vorige Maßgabe lautete 50 Millionen bis 150 Millionen US-Dollar.

Der Kodak-Aktienkurs ist seit dem Jahresbeginn um 78 Prozent eingebrochen. Zuletzt setzten Spekulationen über Insolvenz-Überlegungen dem Unternehmen zu. Kodak versucht, sich vom Foto- zum Druckerspezialisten zu wandeln – der Umbau kostet aber viel Geld. Die Barbestände schmolzen seit Jahresbeginn von 1,6 Milliarden auf 862 Millionen Dollar zum 30. September. Zum Jahresende will Kodak sie aber wieder auf mindestens 1,3 Milliarden Dollar aufstocken. Daher will das Unternehmen etwa 1100 Patente verkaufen, rund 10 Prozent seines Portfolios. (anw)