AMD erhofft weiteren Zuwachs bei Dell

"In der Vergangenheit hat es nie lange gedauert, bis Hersteller nach dem Einbau von AMD-Chips in Server auch PCs und Laptops mit unseren Prozessoren ausgestattet haben", sagte AMD-Strategievorstand Margaret Lewis.

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  • JĂĽrgen Kuri

Der US-Prozessorhersteller und Intel-Erzrivale AMD erhofft sich einen Durchbruch auch im PC-Geschäft durch seinen neuen Kunden Dell. "In der Vergangenheit hat es nie lange gedauert, bis Hersteller nach dem Einbau von AMD-Chips in Server auch PCs und Laptops mit unseren Prozessoren ausgestattet haben", sagte AMD-Strategievorstand Margaret Lewis der Financial Times Deutschland. Der weltgrößte PC-Hersteller hatte, nachdem zuvor schon diverse Male über einen Schwenk von Dell zu AMD spekuliert worden war, vor kurzem angekündigt, erstmals nach 22 Jahren auch AMD-Chips zumindest in Server-Systemen zu nutzen. Bis dahin hatte Dell treu zu Intel gestanden und keine Systeme mit AMD-Prozessoren angeboten.

"Dell hat sehr starke Beziehungen zu Intel", sagte Lewis. Wenn das Unternehmen jedoch auf seine Kunden höre, müsse es sich für AMD entscheiden. Firmengründer Michael Dell hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, dass Dell laufend den Einsatz von AMD-Chips erwäge und dann reagiere, wenn genügend Kunden ein Produkt forderten. Dell ist auch der größte Verkäufer von PC für Unternehmenskunden – hier konnte AMD gegenüber Intel bislang kaum aufholen. "Das wäre ein großer Schritt", kommentiert Lewis dann auch einen möglichen Einsatz von AMD-CPUs in Dell-PCs für Geschäftskunden.

Für Intel wäre eine Ausdehnung der Zusammenarbeit zwischen Dell und AMD ein weiterer herber Schlag: Der Chip-Weltmarktführer hat in letzter Zeit bereits mit rückläufigen Umsätzen und Gewinnen sowie schrumpfenden Marktanteilen zu kämpfen. Intel-Chef Paul Otellini verordnete dem Konzern daher bereits ein umfassendes Restrukturierungsprogramm. Und Beobachter befürchten, dass die Auseinandersetzung in eine heftige Preisschlacht zwischen Intel und AMD münden könnte, bei der beide Firmen Federn lassen müssten. AMD will angeblich bereits Ende Juli mit einer deutlichen Preissenkung das Geschäft weiter ankurbeln.

Im Wettbewerb mit Intel soll zumindest der Standort Dresden, in dem AMD seine CPUs herstellt, trotz eines möglichen Fabrik-Neubaus im US-Bundesstaat New York weiterhin eine Schlüsselposition einnehmen: "Dresden ist das Zentrum unserer Chipproduktion", betonte Lewis. (jk)