Französischer Online-Musikshop wegen "Piraterie" verurteilt

Virgin France ist von einem Gericht zu einer Strafe von 600.000 Euro verurteilt worden, da sich das Unternehmen unerlaubt ein Madonna-Musikstück besorgt und via Internet zum Verkauf angeboten hatte.

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Ein französisches Handelsgericht hat Virgin France zu einer Geldstrafe von 600.000 Euro wegen unerlaubten Downloads und Anbietens des Musikstücks Hung up der US-Sängerin Madonna verurteilt. Das Unternehmen aus dem Lagardere-Konzern habe eine Exklusivvereinbarung über den Vertrieb des Stücks zwischen Warner Music und France Telecom sowie deren Mobilfunktochter Orange missachtet, berichtet BBC News. 250.000 Euro gehen jeweils an die beiden Telecom-Firmen, 100.000 an Warner.

Virgin France habe sich im Oktober vergangenen Jahres das Musikstück via Internet auf der France-Telecom-Site wanadoo.fr besorgt, den Kopierschutz beseitigt, mit einem eigenen Kopierschutz versehen, über Virginmega angeboten und in einem Newsletter mit 1,2 Millionen Adressaten beworben. France Telecom hatte aber für 500.000 Euro die Exklusivrechte am Vertrieb des Madonna-Lieds für eine Woche erworben, schreibt International Herald Tribune.

Virgin France verteidigt sich damit, dass die Aktion im Interesse der Verbraucher veranstaltet worden sei. Man sei grundsätzlich gegen Exklusivverträge mit der Musikindustrie. Trotz des Vorgehens von Virgin France habe sich das Geschäft für France Telecom aber gelohnt, wird in den Berichten ein Manager des ehemaligen Monopolisten zitiert. Das Madonna-Stück sei 500.000-mal verkauft worden, davon die Hälfte für Mobiltelefone. Der bisherige Rekord habe bei 100.000 Downloads gelegen. (anw)