Celeron D erreicht 3,6 GHz
Auch bei Intels Billigprozessor-Baureihe geht das Taktfrequenz-Wachstum weiter: Der Celeron D 365 läuft mit 3,6 GHz.
Zwar stellt Intel die effizienten und schnellen Core-2-Duo-Prozessoren in den Vordergrund, doch ein großer Teil der ausgelieferten Prozessor-Stückzahlen entfällt auf Billigware wie den Celeron D und die lahmsten Pentium-4-Versionen. Diese Desktop-PC-Antriebe verschleudert Intel für deutlich weniger als 100 US-Dollar OEM-Listenpreis, was zu Preisen im deutschen Einzelhandel von weniger als 80 Euro für Box-Versionen inklusive Kühler und Herstellergarantie führt.
Das Preisgefüge ist in diesem Ultra-Lowcost-Bereich völlig durcheinandergeraten, seit von Intel (Pentium D 805/820) und AMD (Athlon 64 X2 3600+/3800+) auch Dual-Core-Prozessoren für deutlich weniger als 100 Euro zu haben sind; die Pentium-D-Prozessoren gebärden sich mit 95 bis 130 Watt Thermal Design Power (TDP) allerdings als wahre Stromfresser, während die meisten AMD-Doppelkerne und auch die neuesten 65-Nanometer-Steppings des Celeron D (360 und der neue 365) deutlich sparsamer sind. Bis auf die superbilligen Versionen 524 (FSB533/3,06 GHz), 531 (FSB531/3,0 GHz) und 541 (FSB541/3,2 GHz) bietet Intel seine Pentium-4-Prozessoren zurzeit im Vergleich zum Core 2 Duo viel zu teuer an, allerdings sollen angeblich die Preise für die 65-Nanometer-Prozessoren Pentium 4 631, 641 und 651 demnächst sehr deutlich fallen, nämlich unter die 100-Dollar-Marke.
Bis Billigprozessoren mit Core-Mikroarchitektur erscheinen, was im Sommer oder Herbst erwartet wird, muss Intel noch günstige NetBurst-Prozessoren anbieten, wobei dem Celeron D in dieser Bauform allmählich die Luft ausgeht: Der neueste Celeron D 365 mit 3,60 GHz benötigt im Verhältnis zur Frontsidebus-Grundfrequenz von 133 MHz (FSB533) bereits den Multiplikator 27 – und vor der magischen 4-GHz-Grenze sind nur noch zwei Frequenzstufen frei (28x/3,73 GHz, 29x/3,86 GHz). Auf FSB800 kann Intel mit den Celerons nur schlecht umsteigen, weil das einerseits die billigen Pentium-4-Versionen überflüssig machen würde und andererseits manche Lowcost-Chipsätze absichtlich auf FSB533 limitiert sind.
Intel hat den Preis des Celeron D 365 noch nicht in die aktuelle öffentliche Liste eingepflegt, aber er dürfte dort mit 69 oder 79 US-Dollar auftauchen. Zurzeit billigster Intel-Prozessor ist übrigens der Celeron D 326 mit 2,53 GHz, der mit 34 US-Dollar in der Preisliste steht und im Einzelhandel ab etwa 33 Euro inklusive Kühler zu haben ist. Damit unterbietet Intel den zurzeit billigsten Prozessor in der AMD-Preisliste, den 41 US-Dollar "teuren" (und in den meisten Applikationen schnelleren) Sempron 3000+. (ciw)