Schweizer entwickeln fliegende Mobilfunkantenne

Nach den Vorstellungen eines Schweizer Erfinders und von Wissenschaftlern soll künftig eine Mobilfunkstation an Bord eines Zeppelins die gesamte Schweiz abdecken können.

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Ein Team aus Schweizer Wissenschaftlern und Unternehmern hat eine fliegende Mobilfunkstation entwickelt, die die Funkmasten am Boden ersetzen können soll. Die "X-Station" besteht aus einem mit Helium gefüllten 60 Meter langen Zeppelin und einer Plattform, die auf eine Höhe von 21.000 Meter steigen und dort stationär verbleiben soll. An den Zeppelin angekoppelt ist ein unbemanntes Kleinflugzeug, berichtet das Schweizer Fernsehen. Die Handy-Strahlung würde durch das System tausendfach verringert, heißt es.

Die Idee zu dem Projekt hatte der Schweizer Erfinder Kamal Allawi. An der Umsetzung arbeiten derzeit mehr als 50 Wissenschaftler von der ETH Zürich und Lausanne, von der Universität Neuenburg sowie der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt. Auch der Technologiekonzern RUAG Aerospace sei beteiligt. Damit die X-Station ihre Position halten kann, sei ein Autopilot mit GPS entwickelt worden. Das Kleinflugzeug sei mit riesigen Propellern ausgerüstet, die den starken Winden in dieser Höhe entgegenwirken sollen. Ein Prototyp des auf 30 bis 40 Millionen Franken (19 bis 25,5 Millionen Euro) veranschlagten Zeppelins soll im kommenden Jahr starten.

Eine einzige X-Station soll die Fläche der Schweiz abdecken können, für die Abdeckung von ganz Europa würden rund 20 Stationen benötigt. Neben der Verbreitung von Telefonie, Internet, digitalem Radio und Fernsehen seien durch die Ausstattung mit einer Kamera auch Überwachungsfunktionen möglich, zum Beispiel bei Waldbränden. (anw)