Microsoft, Yahoo und AOL kooperieren bei Werbeplatzvermarktung

Die drei Unternehmen wollen gegenseitig auf nicht reservierte Werbeplätze zugreifen und anbieten können.

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Die US-amerikanischen Unternehmen Microsoft, Yahoo und AOL wollen gemeinsam Werbeplätze vermarkten. Dafür haben sie eine Kooperation vereinbart, die ab 2012 laufen soll, geht aus einer Mitteilung hervor. Die Zusammenarbeit zwischen den drei Unternehmen erstrecke sich auf die USA; Yahoo und AOL wollen zudem auch auf dem kanadischen Markt kooperieren.

Werbetreibende sollen über die drei Werbenetzwerke Yahoo Network Plus, Advertising.com von AOL und Microsoft Media Network hinweg Werbeplätze bieten können. Das heißt, die drei Unternehmen sollen gegenseitig auf einen Pool nicht reservierter Anzeigenplätze zugreifen können. In ihren Geschäften und strategischen Entscheidungen bleiben sie laut Mitteilung aber weiterhin eigenständig.

Kooperationen größerer Unternehmen bei der Vermarktung von Online-Anzeigenplätzen hatten in der Vergangenheit die Aufmerksamkeit der Kartellwächter erregt. Vor drei Jahren zog Google das Angebot einer Zusammenarbeit mit Yahoo zurück, nachdem sich Bedenken der US-amerikanischen Wettbewerbshüter nicht zerstreuen ließen. Ebenfalls 2008 hatte Microsoft 45 Milliarden US-Dollar für die Übernahme von Yahoo geboten, doch Yahoo-Gründer Jerry Yang ließ den Softwarekonzern abblitzen. In jüngster Zeit soll Microsoft wieder an Yahoo interessiert sein – ein Vorhaben, das dem Internetdienstleister Google nicht passen dürfte.

Ob sich Microsoft, Yahoo und AOL vor ihrem Abkommen mit den US-Kartellwächtern abgestimmt haben, ist laut einem Bericht des Wall Street Journal unklar. Darin wird Microsost-Werbevermarktungsmanager Rik van der Kooi zitiert, laut dem die Zusammenarbeit die Konkurrenz nicht beeinträchtigen werde. "Wir werden weiterhin wie bisher miteinander konkurrieren", sagte van der Kooi.

Die nun geschlossene Kooperation sei eine eingedampfte Version eines Plans, den vor zwei Jahren Yahoo zusammen mit Microsoft und der News Corp. gefasst hatten, der aber nicht in die Tat umgesetzt wurde, hieß es weiter in dem Zeitungsbericht. Dabei hatten die drei ein Joint Venture für Werbeplatzvermarktung ins Auge gefasst. (anw)