Brasilianische Provider leiten nach DNS-Manipulation zu Malware um

In Brasilien wurden die DNS-Server einiger Internetanbieter manipuliert, wodurch die Kunden beim Besuch prominenter Seiten wie Google zur Installation von Malware aufgefordert wurden.

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Von
  • Ronald Eikenberg

In Brasilien haben Kriminelle die DNS-Server einiger Internetanbieter manipuliert, um Internetnutzer im großen Stil auf verseuchte Webseiten zu lenken, wie Kaspersky Lab berichtet. Die Kriminellen haben die DNS-Einträge für prominente Sites wie Google, Hotmail, Yahoo und YouTube sowie einiger brasilianischer Angebote während der vergangenen Tage auf einen speziell präparierten Server umgeleitet. Dadurch wurden die Nutzer etwa beim Besuch von Google aufgefordert, das Tool "Google Defender" zu installieren, um die Seite weiter nutzen zu können. Dabei handelt es sich um einen Trojaner.

Wie die DNS-Manipulation im konkreten Fall passiert ist, ist derzeit noch unklar. Es gibt jedoch dokumentierte Fälle, in denen Kriminelle korrupte Mitarbeiter der Internetanbieter angeheuert haben. So wurde laut Kaspersky vergangene Woche ein 27-jähriger Mitarbeiter eines mittelgroßen ISPs verhaftet. Er soll über einen Zeitraum von 10 Monaten den DNS Cache des Providers manipuliert haben, wodurch die Kunden auf Phishing-Seiten umgeleitet wurden. (rei)