Open-Source-Vertreter kritisieren Patent-Regelung der OASIS

Die neue Intellectual Property Rights Policy der Standardisierungsorganisation laufe den Interessen von Entwicklern von Open-Source-Software entgegen, meinen einige ihrer prominenten Befürworter.

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Bekannte Namen aus der Open-Source- und Freie-Software-Szene kritisieren die Organization for the Adcancement of Structured Information Standards (OASIS) wegen ihrer überarbeiteten Patent-Richtlinie (Intellectual Property Rights Policy). Lawrence Lessig, Tim O'Reilly, Bruce Perens, Eric Raymond, Richard Stallman und andere haben deshalb eine von Lawrence Rosen verfasste Erklärung unterzeichnet und bitten um Unterstützung. In der Erklärung heißt es, die Richtlinie untergrabe das Entwicklungs- und Lizenzierungsmodell der Open-Source-Gemeinde.

Die OASIS lasse Standards zu, die auf "zumutbaren und nicht-diskriminierenden" Patenten basieren, heißt es in dem Schreiben. Doch diese Bedingungen könnten dazu führen, dass die Standards nicht auf Open-Source-Software angewendet werden könnten. Und obwohl die Patent Policy gebührenfreie Standards fordere, habe dieser Teil der neuen Richtlinie keine Auswirkung, wenn OASIS-Mitglieder dafür sorgen, dass er nicht angewendet wird. Rosen schreibt weiter, man habe hart für eine geeignete Patentregelung im WorldWide Web Consortium gekämpft. Aber einige Mitglieder des Konsortiums würden nun ihre Absichten in der OASIS verfolgen. Die Organisation kümmert sich unter anderem um die Weiterentwicklung von Standards für E-Business und Webservices. Auch das für das Open-Source-Officepaket OpenOffice in Version 2.0 vorgesehene Dateiformat ist von OASIS standardisiert worden. (anw)