Biometrische Gesichtserkennung in 3D

In den ePässen der übernächsten Generation soll eine zuverlässigere Gesichtserkennung zum Einsatz kommen.

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Von
  • Richard Sietmann

3D-Gesichtserkennungssysteme versprechen wesentlich bessere Erkennungsleistungen bei Zugangs- und Grenzkontrollen. [Klicken für vergrößerte Ansicht]

Gerade erst hat die EU-Kommission in dieser Woche das technische Verfahren der Extended Access Control (EAC) für den Zugriff auf digital gespeicherte Fingerabdrücke in den ePässen der nächsten Generation verabschiedet. Derweil arbeitet ein europäischer Forschungsverbund daran, auch die bereits eingeführte biometrische Gesichtserkennung im Passwesen zu verbessern.

Bisher werden bei den seit November 2005 ausgestellten ePässen der ersten Generation nur zweidimensionale Gesichtsdaten herangezogen, die für Erkennungssysteme einige Nachteile mit sich bringen. So beeinträchtigen beispielsweise der Lichteinfall oder die Neigung des Kopfes die Erkennungsqualität erheblich; vollautomatisierte Systeme wären mit Fotografien verhältnismäßig leicht zu überlisten. Dagegen versprechen 3D-Systeme durch zusätzliche Informationen zum Kopfprofil sowie zur Gesichtsfarbe und -struktur für die Verarbeitung schwieriger Lichtverhältnisse und von Positionsänderungen wesentlich bessere Erkennungsleistungen bei Zugangs- und Grenzkontrollen. Auch wäre der Unterschied zwischen der realen Person und einer Fotografie für solche Systeme sofort ersichtlich.

In dem von der EU-Kommission geförderten 12-Millionen-Euro-Projekt "3D Face" arbeiten unter der Konsortialführung der französischen Sagem Defense Securite insgesamt zwölf Unternehmen und Forschungsinstitute aus fünf europäischen Ländern zusammen. Von deutscher Seite sind das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD), die Bundesdruckerei, Cognitec Systems, ViisageTechnology, Polygon Technology sowie das Zentrum für Graphische Datenverarbeitung (ZGDV) und die Flughafen Berlin Schönefeld GmbH daran beteiligt.

Zur Einführung des ePasses und den Auseinandersetzungen um Ausweise mit digitalisierten biometrischen Merkmalen siehe den Online-Artikel in c't – Hintergrund (mit Linkliste zu den wichtigsten Artikeln aus der Berichterstattung auf heise online sowie in c't, Technology Review und Telepolis):

(Richard Sietmann) / (jk)