Team von B92 will neuen Sender aufbauen

Die Mitarbeiter des am 2.4. unter andere Leitung gestellten unabhängigen serbischen Radio B92 haben sich von der Wiederaufnahme der Sendungen entschieden distanziert.

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Von
  • Florian Rötzer

Die Mitarbeiter des am 24.3. geschlossenen und durch einen Gerichtsbeschluß am 2.4. unter andere Leitung gestellten unabhängigen serbischen Radio B92 haben sich von der Wiederaufnahme der Sendungen auf der früheren Frequenz 92,5 MHz entschieden distanziert.

Die Übernahme von B92 wird vor allem auf den in westlichen Medien wie der New York Times veröffentlichten Brief des Chefredakteurs Veran Matic zurückgeführt, der die Einstellung der Bombenangriffe gefordert, aber auch die jugoslawische Regierung kritisiert hatte. Da B92 bekannt für die Forderung nach Demokratie und Meinungsfreiheit in Serbien und im Laufe der Jahre zum Sprachrohr der demokratischen Opposition geworden sei, protestieren alle Mitarbeiter gegen die illegale Übernahme und verweigern eine Zusammenarbeit mit der neuen Leitung, um nicht die Anerkennung zu gefährden, die B92 erworben hat: "Das Team des einzig rechtmäßigen B92 stellt nachdrücklich fest, daß es in keiner Verbindung mit dem Programm steht, das seit gestern (12.April) auf der Frequenz 92,5 MHz gesendet wird." Die Mitarbeiter wollen jetzt versuchen, in anderen Räumen und mit neuer Ausrüstung einen neuen Sender für die Zeit nach dem Krieg aufzubauen, und bitten um weitere internationale Unterstützung.

Zusätzlich zu Help B92 haben die holländischen Unterstützer von xs4all inzwischen eine Website Open Channels for Kosovo eingerichtet, um eine unabhängige Berichterstattung von Journalisten aus Jugoslawien und dem Kosovo zu ermöglichen.

Mehr in Telepolis: Ein neuer Sender soll aufgebaut werden. (fr)