AMD eröffnet zweite Chipfabrik in Dresden

Bundeskanzler Gerhard Schröder sprach zur Eröffnung des Werks heute von einem "Signal für Deutschland".

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  • dpa

Der US-amerikanische Halbleiterhersteller Advanced Micro Devices (AMD) hat heute seine zweite Dresdner Chipfabrik eröffnet. Bundeskanzler Gerhard Schröder sprach von einem "Signal für Deutschland". "Deutschland ist ein attraktiver Standort für Investitionen in Spitzentechnologien", sagte er. AMD sei ein Beleg dafür, dass es unter harten Wettbewerbsbedingungen möglich ist, in Deutschland Arbeitsplätze zu schaffen. Auch eine neue Bundesregierung werde mit gleichem Engagement dafür eintreten.

Mit der zweiten AMD-Fabrik in Dresden (Fab 36) sind 1000 neue Jobs verbunden. Damit wächst die Belegschaft auf insgesamt 3000 Mitarbeiter. Die Fab 36 ist das erste AMD-Werk auf Basis der 300-Millimeter-Siliziumscheiben (Wafer) und kostete 2,5 Milliarden US-Dollar (knapp 2,1 Milliarden Euro). Damit ist AMD einer der größten ausländischen Investoren in den neuen Ländern. Der Bund und das Land Sachsen förderten das Unternehmen mit rund 660 Millionen US-Dollar (550 Millionen Euro). Vom ersten Spatenstich bis zur Eröffnung vergingen nur knapp zwei Jahre.

Nach Angaben der Unternehmensleitung wird die Produktion derzeit hochgefahren. AMD geht davon aus, im ersten Quartal 2006 Produkte in 90-Nanometer-Technologie auszuliefern und Ende 2006 mit der Fertigung in 65-nm-Technologie zu beginnen. Bei der neuen Produktgeneration messen die Chipstrukturen 65 Millionstel Millimeter. Kleinere Strukturen ermöglichen mehr Chips pro Wafer. Bis 2008 will AMD Stückzahlen von 100 Millionen Prozessoren pro Jahr erzielen. Im alten Werk (Fab 30) soll weiterproduziert werden. Die Chefetage rechnet auch hier mit voller Auslastung in den kommenden Jahren.

Am Rande der Eröffnung wurde über ein drittes AMD-Werk in Dresden spekuliert. Nach Angaben von Konzernchef Hector Ruiz ist noch keine Entscheidung gefallen. Dresden werde aber "mit ins Rennen gehen". Ruiz zufolge wächst der Chipmarkt weltweit jährlich um 10 bis 15 Prozent. Derzeit habe AMD einen Marktanteil von zehn Prozent. "Wir haben die Möglichkeit, etwas mehr Anteil zu bekommen. Das bedeutet für die Produktion sehr viel." Vor diesem Hintergrund werde die Entscheidung zur Ausweitung der Kapazität nach 2008 fallen. (dpa) / (anw)