Studie: Soziale Netze reichen häufig bis ins Kinderzimmer

Besonders in Deutschland stehen Computer von 11- bis 13-Jährigen häufig auch in ihrem Kinderzimmer. Das hat eine Umfrage in zehn Industrieländern ergeben.

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70 Prozent der Kinder im Alter von 11 bis 13 Jahren in Deutschland haben einen eigenen Computer. 81 Prozent davon stehen in einem Kinderzimmer, hat eine Umfrage unter 4000 Eltern in zehn Ländern im Auftrag des Sicherheitssoftware-Unternehmens AVG ergeben. Dieser Anteil ist damit unter den zehn Ländern der höchste. Auf dem zweiten Platz folgt Frankreich. Dort haben zwar nur 54 Prozent der 11- bis 13-Jährigen einen eigenen Computer, zu 69 Prozent steht der dann aber auch im Kinderzimmer. Anders in Tschechien: Dort haben 72 Prozent der Kinder einen eigenen Computer, aber nur 11 Prozent befinden sich in dem Schlafzimmer der Besitzer.

Grafische Zusammenfassung der Umfrage-Ergebnisse.

(Bild: AVG)

8 Prozent der Befragten sagten, ihre Kinder wüssten übers Internet besser Bescheid als sie selbst oder ihre Partner. In Deutschland betrug dieser Anteil nur 4 Prozent. AVG-Chef JR Smith hält dem entgegen, noch nie hätten so viele Kinder so früh technische Fähigkeiten erworben. Sie seien dadurch insbesondere häufig komplexen sozialen Situationen ausgesetzt, zu deren Bewältigung sie aber noch nicht die nötige intellektuelle und emotionale Reife aufwiesen. Er ermuntert die Eltern, ihren Kindern im Umgang mit Online-Netzwerken beizustehen.

Nach Angaben der Eltern halten sich durchschnittlich 58 Prozent der Kinder online in Netzwerken auf. Um herauszufinden, was sie dort treiben, haben 58 Prozent der Eltern auf dem Computer ihrer Kinder nachgeschaut, ohne dass der Nachwuchs dabei war; in Deutschland betrug dieser Anteil 44 Prozent. 6 Prozent der Befragten haben angegeben, dass ihre Kinder bereits einmal Opfer von Cyberbullying geworden sind. In Deutschland betrug dieser Anteil 5 Prozent.

Außerdem befragt wurden Eltern in Großbritannien, den USA, Australien, Neuseeland, Kanada, Japan, Spanien und Italien. AVG bietet mit "FamilySafety" auch ein Produkt an, mit dem Eltern "fragwürdige Inhalte" blockieren und das Surfverhalten ihrer Kinder erkunden können sollen. (anw)