Die Cloud: In aller Munde, aber noch lange nicht im Handel

Sicherheitsbedenken und zu hohe Kosten schrecken Anwender beim Cloud Computing ab. Aber auch der Handel scheut mehrheitlich noch die aktive Vermarktung der Dienste, wie eine Online-Studie von Bitkom, HTW Berlin und Heise zeigt.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sven Prüser

Während sich Cloud-IT bei den Anwendern durchsetzt, bleibt die Mehrheit des Handels zurückhaltend und skeptisch, wie eine von Heise und der HTW Berlin online durchgeführte Befragung des BITKOM Arbeitskreises Handel & Distribution bei 2.000 Händlern zeigt. Zwar wurde praktisch jeder Händler von seinen Kunden schon einmal auf eine Cloud-Lösung angesprochen und die überwiegende Mehrheit glaubt, dass das Cloud-Geschäft wachsen wird, aber nur ein Viertel der Händler bietet Cloud-IT bisher aktiv an. Hauptbedenken der Kunden seien Sicherheitsüberlegungen und die Befürchtungen, sich zu sehr von einem Anbieter abhängig zu machen. Es zeigt sich aber, dass die Kunden der Cloud-erfahreneren Händler diese Einwände seltener erheben.

Das Hauptmotiv auf Seiten der Anwender, sich mit der Cloud zu befassen, ist nicht, dass Kosten gespart werden sollen, sondern der Wunsch, sich so wenig wie möglich mit der IT befassen zu müssen. 88 Prozent der aktiven Händler berichten von solchen Erfahrungen. Ferner haben 38 Prozent der Aktiven bereits Kunden betreut, die mittels Cloud ein höheres Sicherheitsniveau anstrebten.

Für den Handel selbst ist das Ziel, kontinuierliches Geschäft zu sichern, das Hauptmotiv für ein Engagement im Cloud Computing. Höhere Angebotstransparenz und insbesondere für die noch weniger erfahreneren Kollegen auch eine verbesserte Rechtssicherheit sind dabei aus Sicht des Handels zwei wesentliche Ansatzpunkte, um die Vermarktung von Cloud-Diensten attraktiver zu machen.

Ein kritischer Punkt ist, dass die Angebotslücke, die der Handel derzeit lässt, zunehmend durch alternative Lieferanten geschlossen wird. Diese verkaufen den Fachabteilungen der Kunden spezielle Cloud-Lösungen – und zwar unter Umgehung der IT-Abteilungen. Es wäre im Interesse der gesamten Branche, wenn der Handel diese Entwicklung aufhalten würde, um von sich aus den wachsenden Bedarf der Kunden aktiv zu bedienen.

Eine ausführliche Zusammenfassung der Studienergebnisse lesen Sie bei heise resale. (map)