Inhaftierter chinesischer Dissident schließt sich Klage gegen Yahoo an

Der Journalist Shi Tao, der vor zwei Jahren zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurde, schließt sich einer Zivilklage von Menschenrechtlern gegen Yahoo an.

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Der Journalist Shi Tao hat sich der Klage der Menschenrechtsorganisation World Organization for Human Rights USA gegen den Internetdienstleister Yahoo angeschlossen. Shi war im April 2005 wegen angeblicher Enthüllung von Staatsgeheimnissen zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden, da er per E-Mail behördliche Instruktionen für Journalisten weitergeleitet hatte. Zu seiner Verhaftung hatte Yahoo beigetragen, in dem das Unternehmen die Kundendaten den chinesischen Ermittler übergeben hatte. Dafür müsse Yahoo bestraft werden, sagte laut Medienberichten Shis Mutter Gao Qinsheng.

Die World Organization for Human Rights hatte im April dieses Jahres im Namen des ebenfalls inhaftierten Dissidenten Wang Xiaoning und seiner Ehefrau in San Francisco gegen Yahoo geklagt. Sie beruft sich auf US-amerikanische Gesetze, die es ermöglichen sollen, Menschenrechtsverstöße wie Folter beziehungsweise Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren und Beihilfe dazu im Ausland zivilrechtlich zu ahnden. (anw)