Freies Bildformat WebP kommt PNG ins Gehege

Googles freies Bildformat WebP unterstützt künftig eine verlustfreie Komprimierung von Bilddaten und kann Transparenz-Informationen berücksichtigen. Damit eignet sich das Format nun auch als Alternative zu PNG.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Robert Lippert

Google hat sein quelloffenes Bildformat WebP ("weppy") weiter ausgebaut. Das jüngste Update der Technik ergänzt einen Modus für die verlustfreie Kompression von Bilddaten und unterstützt Transparenz-Informationen. Damit könnte das Format dem für auf diese Anwendungsfälle spezialisierten PNG den Rang ablaufen – wenn die Zielplattform den Codec unterstützt.

Vor rund einem Jahr hatte Google WebP erstmals vorgestellt, zu dem Zeitpunkt beherrschte der Codec lediglich eine verlustbehaftete Kompression von Bilddateien. Vor allem gegenüber dem noch immer weit verbreitetem JPEG-Format versprach WebP um bis zu 39 Prozent kleinere Dateien bei gleicher Qualität. Ähnliche Ergebnisse soll nun die Weiterentwicklung der Technik gegenüber dem PNG-Format liefern, das im Web bisher das Mittel der Wahl ist, wenn Grafiken verlustfrei oder mit Transparenz wiedergegeben werden sollen.

WebP-Qualitätsvergleich (3 Bilder)

PNG (original)

Die Ausgangsdatei (118,5 KByte) mit Alpha-Kanal, verlustfrei mit PNG kodiert ... (Bild: code.google.com)

Der neue Lossless-Modus hat laut Google in Tests (mit normalen PNG-Dateien aus dem Web) um bis zu 45 Prozent kleinere Dateigrößen ergeben, gegenüber mit Pngcrush oder PNGOUT optimierten Dateien seien Einsparungen von rund 28 Prozent erreicht worden. Der neue Transparency-Mode sei ebenfalls effektiv, eine verlustfreie Komprimierung des Alpha-Kanals würde lediglich 22 Prozent an Overhead gegenüber der verlustbehafteten Kompression mit WebP (bei 90-prozentiger Qualität) erzeugen. Eine Bildergalerie soll die Unterschiede verdeutlichen.

Technisch beruht WebP auf dem freien Videoformat WebM, genauer, dessen Einzelbildkompression (Intra-Frame Coding), gekapselt in einem RIFF-Container (Resource Interchange File Format). WebP wird mittlerweile von Google Chrome, dem Internet-Explorer-Plug-in Google Chrome Frame, Opera 11.10 und unter Android Ice Cream Sandwich nativ unterstützt. Ein Konverter für die Umwandlung von PNG- und JPEG-Formaten nach WebP steht für Windows, Mac OS X und Linux zum Download zur Verfügung.

Siehe dazu auch:

  • WebP im heise Software-Verzeichnis

(rl)