Universal verklagt Musikstreaming-Dienst Grooveshark

Das beliebte Internetradio sieht sich mit einer möglicherweise existenzbedrohenden Klage konfrontiert. Grooveshark-Mitarbeiter sollen systematisch geschützte Songs in die Datenbank ihres Unternehmens geladen haben.

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Von
  • Johannes Haupt

Die Universal Music Group geht juristisch gegen den Musikstreaming-Dienst Grooveshark vor. Am Samstag hat die weltgrößte Plattenfirma eine Copyrightklage gegen Grooveshark eingereicht, berichtete CNet. Der Vorwurf lautet, Mitarbeiter von Grooveshark hätten mehr als 100.000 Titel illegal in die Musik-Cloud des Unternehmens geladen, darunter etliche Universal-Songs.

Musik von Universal-Künstlerin Lady Gaga bei Grooveshark

So will Universal unter anderem Beweise dafür haben, dass Grooveshark-Chef Samuel Tarantino persönlich 1791 Songs hochgeladen habe. Das Major Label verklagt Grooveshark auf 150.000 US-Dollar Schadenersatz pro illegal hochgeladenem Universal-Song, der Streitwert beläuft sich somit mutmaßlich auf weit über 100 Millionen US-Dollar.

Grooveshark beruft sich grundsätzlich auf die so genannte Safe-Harbor-Regelung im Digital Millennium Copyright Act. Demnach trägt das Unternehmen bis zur Kenntnisnahme keine Verantwortung für die Rechtmäßigkeit von durch Nutzer hochgeladenes Material. Dieses Geschäftsmodell hat gerade erst ein Gericht in der Causa EMi ./. MP3tunes weitgehend bestätigt. Anders würde es sich jedoch verhalten, wenn Uploads tatsächlich durch Grooveshark selbst erfolgten und Mitarbeiter systematisch Lücken im Musikkatalog des Internetradios gefüllt hätten. (jh)