Entwicklungsländer kaum auf Jahr-2000-Problem vorbereitet
Viele Entwicklungs- und Schwellenländer sind nach Feststellungen der Weltbank ungenügend auf das Jahr-2000-Problem vorbereitet.
Viele Entwicklungs- und Schwellenländer sind nach Feststellungen der Weltbank ungenügend auf das Jahr-2000-Problem vorbereitet. Von 139 untersuchten Ländern hätten nur wenig mehr als die Hälfte konkrete Schritte zur Bewältigung des Problems eingeleitet. Soziale Unruhen, Hungerkatastrophen und zusammenbrechende Wirtschaftssysteme mit weltweiten Folgen könnten die Folgen sein, warnten Experten am Dienstag in Washington. Weltbank-Präsident James Wolfensohn rief die Industriestaaten zur Hilfe auf.
Zu den kritischen Regionen gehörten auch Rußland und andere Länder der ehemaligen Sowjetunion, sagten die Experten. Hier gebe es besonders viele veraltete Rechner mit wichtigen Funktionen für die Versorgung der Bevölkerung, die Wirtschaft und das Militär. Rußlands Problem wird dadurch verstärkt, daß eher PCs und mittelgroße Rechnersysteme anstatt großer Mainframe-Computer eingesetzt wurden. Darüber hinaus wurden viele der russischen PC-Applikationen in exotischen Programmiersprachen geschrieben. Um dieses Problem zu lösen, arbeitet eine Gruppe von Informatikern der Universität von St. Petersburg seit sieben Jahren an der Entwicklung einer Technologie, mit der russische Programme in gängigere Programmiersprachen, wie zum Beispiel C++ oder Java, übersetzt werden können. Die Wissenschaftler werden jetzt von der US-amerikanischen Firma Relativity Technologies unterstützt. (wst)