Thailand-Flut: Festplattenhersteller senken Lieferprognosen

Die Flutkatastrophe in Thailand beeinträchtigt weiter die Festplattenproduktion. Im laufenden Quartal kann die Nachfrage wahrscheinlich nicht gedeckt werden. Dadurch bleiben die Preise für Endkunden hoch.

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Von
  • Boi Feddern

In Folge des Jahrhundert-Hochwassers, das Thailand seit einigen Wochen in Atem hält und die dortige Festplattenproduktion nahezu lahmgelegt hat, haben alle Festplattenhersteller erwartungsgemäß ihre Lieferprognosen gesenkt.

Gegenüber dem taiwanischen Branchendienst Digitimes erklärte Seagate , dass man im laufenden Quartal voraussichtlich nur 41 bis 45 Millionen Festplatten produzieren könne und damit zehn bis 18 Prozent weniger als noch im vergangenen Quartal. Zwar laufe die Produktion in den thailändischen Werken wieder auf Hochtouren, aufgrund der schlechten Liefersituation bei Komponentenzulieferern sei der Ausstoß momentan nach wie vor niedriger als vor der Krise.

Besonders hart trifft es die Seagate-Konkurrenten Toshiba und Western Digital, deren Fabriken überschwemmt wurden und die deshalb die Produktion an andere Standorte auslagern mussten. Beide Hersteller schätzen, rund die Hälfte der für dieses Quartal geplanten Festplatten nicht produzieren zu können. Toshiba kalkuliert dieses Quartal nur mit 12 Millionen Festplatten, Western Digital mit 22 bis 26 Millionen.

Auch Hitachi ist von der Krise betroffen und wird voraussichtlich nur 20 Millionen Festplatten statt der geplanten 31 bis 32 Millionen Laufwerke produzieren können. Dem Digitimes-Bericht zufolge schätzt Seagate die weltweite Nachfrage im laufenden Quartal auf 180 Millionen Festplatten – insgesamt fehlten damit rund ein Drittel der benötigten Laufwerke.

Die Knappheit hat Auswirkungen auf die Endkundenpreise. Nach extremen Schwankungen in den vergangenen Wochen haben sich die Preise auf hohem Niveau stabilisiert. 3-TByte-Platten kosten ungefähr das Doppelte wie vor der Krise, 1- und 2-TByte-Laufwerke mindestens das Dreifache. (boi)