Computex

EeePC: kostengünstige Mini-Notebooks mit Linux [Update]

Asus will noch diesen Monat zwei leichte Mini-Notebooks mit Linux und Flashspeicher statt Festplatte verkaufen.

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Von
  • Florian Müssig

Asus präsentierte auf der Computex seine Variante eines besonders kostengünstigen Mini-Notebooks, den EeePC, in zwei Versionen. Die drei "E" stehen für das Konzept hinter dem Gerät: Easy to learn, easy to play, easy to work. Prozessor und Chipsatz sind von Intel, als Betriebssystem kommt ein angepasstes Linux zum Einsatz.

Der EeePC mit 7-Zoll-Bildschirm (Modell 701) und Intel Celeron M soll 199 US-Dollar, der mit 10-Zoll-Bildschirm (Modell 1001) 299 US-Dollar kosten. Die Installation von Windows soll möglich sein, ein vernünftiges Arbeiten dürfte aber am mageren Speicherplatz scheitern: In den beiden genannten Konfigurationen stecken nur zwei GByte Flashspeicher, eine Festplatte gibt es nicht. Auch gibt Asus die Auflösung der Displays nicht bekannt. Die Laufzeit beträgt laut Asus drei Stunden.

EeePC: kostengünstige Mini-Notebooks mit Linux (3 Bilder)

EeePC: kostengünstige Mini-Notebooks mit Linux

Ob der Eee PC von Asus jetzt eine Konkurrenz zum OLPC-Projekt sein soll, ist noch unklar, zu wenig verrät Asus über geplante Vertriebskanäle und Konzepte, die ja ein wesentlicher Aspekte der OLPC-Idee sind. Der Eee PC ist erstmal einfach nur ein billiges Notebook.

Optional sind bis zu 16 GByte möglich, doch solche Ausstattungsvarianten dürften deutlich teurer werden. 512 MByte Arbeitsspeicher, WLAN, Ethernet, Modem, Webcam und Lautsprecher gehören zur Grundausstattung. Asus will die Leichtgewichte (der EeePC 701 wiegt laut Asus nur 890 Gramm) noch diesen Monat auf den Markt bringen, die Massenproduktion im August starten und im Laufe des Jahres 500.000 Einheiten verkaufen – ob die Notebooks auch in Europa erhältlich sind, steht noch nicht fest.

[Update]:
Unklar ist, ob es sich beim Eee PC um den von Intel als Gegenentwurf zum OLPC-Projekt propagierten Classmate handelt. Einerseits haben Intel und Asus ihre Zusammenarbeit angekündigt, doch andererseits sieht der Eee PC ganz anders aus als die bisher gezeigten Fotos des Classmate. Auch macht Asus keine konkreten Angaben über ein spezielles Vertriebs- oder Ausbildungskonzept hinter dem Eee PC, lediglich die Bedeutung der drei "E" mag ein Hinweis darauf sein. Das Wesentliche am OLPC ist jedoch das Konzept drumherum – dass das aus den Ideen resultierende Gerät einem Notebook ähnelt, ist schon fast Zufall. Die Intel-Ideen hinter dem Classmate und World Ahead gehen nicht so weit, und selbst davon ist beim Eee PC wenig zu sehen. Beispielsweise fehlt wie beim OLPC eine Möglichkeit, den Akku auch ohne Stromnetz zu laden, zudem macht Asus keine Angaben, ob das Display ähnliche transflexive Eigenschaften aufweist, also im Sonnenlicht ablesbar ist – der Eee PC ist daher wohl einfach nur ein billiges Notebook. (mue)