Libri.de verkauft mehr E-Books als Taschenbücher

Beim Medienhändler waren E-Books im Oktober 2011 erstmals das meistverkaufte Buchformat. Die Mitteilung kennzeichnet einen Trend, lässt sich aber bei weitem noch nicht auf den gesamten Buchmarkt verallgemeinern.

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Von
  • Johannes Haupt

E-Books waren beim Internetbuchhändler Libri.de im Oktober erstmals das meistverkaufte Buchformat, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die digitalen Buchausgaben zum Download auf PC oder mobile Geräte überholten nach Stückzahlen sowohl Hardcover-Ausgaben mit festem Einband als auch Taschenbücher. Geschäftsführer Per Dalheimer erklärte gegenüber heise online, dabei handele es sich nicht etwa um eine einmalige Spitze, sondern um die Konsequenz einer kontinuierlichen Entwicklung.

Libri agiert vor allem als Grossist, also als Zwischenhändler zwischen Verlagen und Buchhandlungen. Auch im Internet nimmt Libri diese Funktion ein, zu den Kunden gehört hier auch der Heise Verlag mit seinem heise Medien Shop. Daneben betreibt das Unternehmen unter Libri.de einen eigenen Online-Shop, in dem neben mehreren Hunderttausend gedruckten Büchern auch rund 180.000 530.000 E-Books erhältlich sind, darunter 25.000 125.000 Titel in deutscher Sprache. Libri.de hat als Plattform allerdings eine deutlich geringere Reichweite als viele der von Libri belieferten Online-Shops, etwa Thalia mit seinen Marken thalia.de, buch.de und bol.de.

Das E-Commerce-Unternehmen Amazon.com hatte bereits im Januar 2011 erklärt, in den USA mehr Kindle Books als Taschenbücher abzusetzen. Im Mai dieses Jahres folgte dann die Meldung, das Unternehmen verkaufe mehr digitale als gedruckte Bücher (also Taschenbücher und Hardcover zusammen). Die Entwicklung des Umsatzes auf dem deutschen E-Book-Markt und des Anteils am Gesamtumsatz der Branche hängt der in den USA einige Jahre hinterher. Im Oktober hatte Thalia-Chef Michael Busch den Anteil der elektronischen Literatur am Buchhandelsumsatz hierzulande auf 0,7 Prozent beziffert und für die nächsten zwölf Monate einen Zuwachs auf 3 bis 4 Prozent prognostiziert. (jh)