Fusion 4.1.1 unterbindet Snow-Leopard-Virtualisierung
Das jüngste Update für VMwares Virtualisierungssoftware schließt die Client-Versionen von Mac OS X 10.6 und 10.5 wieder aus und unterbindet zugleich die Nutzung bereits angelegter virtueller Maschinen damit.
Mit Fusion 4.1.1 ist es nicht mehr möglich, die Client-Version von Mac OS X 10.6 Snow Leopard oder Mac OS X 10.5 Leopard in virtuellen Maschinen (VM) zu betreiben. Das Update korrigiere "ein Versäumnis" der Version 4.1 im Hinblick auf virtualisierte Mac-OS-X-Maschinen, erläutert VMware im knapp gefassten Beipackzettel.
In einem Supportdokument weist das Unternehmen darauf hin, dass ab Version 4.1.1 keine virtuelle Maschine mehr läuft, die Client-Lizenzen und nicht Mac OS X 10.5 Server, 10.6 Server oder Lion (Client oder Server) als Grundlage verwendet. Bereits installierte VMs mit einer Client-Version von 10.6 oder 10.5 lassen sich nach Aktualisierung auf Fusion 4.1.1 nicht mehr starten – wer eine der älteren Mac-OS-X-Versionen weiterhin virtualisiert verwenden möchte, sollte das Update auf Version 4.1.1 meiden oder Fusion 4.1.0 zumindest in der Hinterhand behalten.
Mit dem Update auf Fusion 4.1.0, das vergangenen Freitag erschien, ermöglichte der Virtualisierer die Installation von Mac OS X Snow Leopard oder Leopard erstmals ohne Tricks und Kniffe. Die Software weist in dieser Version vor der Installation lediglich darauf hin, dass der Nutzer eine passende Lizenz benötigt. Ältere Versionen von Fusion erlaubten nur die Virtualisierung der Server-Version von Mac OS X 10.5 und 10.6. VMware hatte nach eigener Angabe bei der Integration des Lizenzhinweises die Überprüfung auf eine Server-Version vergessen und so plötzlich die Installation der Client-Version von 10.6 und 10.5 ermöglicht.
Da Apple die Rosetta-Umgebung zum Ausführen von PowerPC-Code aus Mac OS X 10.7 Lion gestrichen hatte, ist die Snow-Leopard-Virtualisierung besonders reizvoll: Wer Lion als Wirtssystem auf seinem Mac betreibt und Mac OS X 10.6 virtualisiert, kann so auch bestimmte alte Programme weiter betreiben.
Apples Lizenzbedingungen für Snow Leopard untersagen dessen Virtualisierung nicht explizit, nur die Installation und Nutzung auf einem Rechner, der nicht von Apple stammt, ist ausgeschlossen. Sofern die Virtualisierung auf einem Mac läuft, sollte sie deshalb eigentlich nicht gegen Apples Lizenzbedingungen verstoßen, solange man dieselbe Lizenz nicht auf mehreren Rechnern gleichzeitig betreibt. Gegenüber der Macworld betonte ein Apple-Sprecher hingegen, die Lizenzbedingungen des Unternehmens ließen nur die Virtualisierung von "Mac OS X Lion, Snow Leopard Server und Leopard Server auf Apple-Hardware" zu. (mst) / (lbe)