Nokia legt kräftig zu

Zwar sinkt der durchschnittlich erzielte Preis pro Handy bei Nokia weiter, der Konzern kann aber sowohl Gewinn wie Absatz stark steigern. Für 2007 rechnet Nokia mit weltweit insgesamt über einer Milliarde verkaufter Handys.

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Von
  • Jürgen Kuri
Der weltgrößte Handyhersteller Nokia hat seinen Nettogewinn sowohl im Schlussquartal wie auch im gesamten Jahr 2006 um jeweils 19 Prozent gesteigert. Der Gewinn kletterte im letzten Quartal des Geschäftsjahrs 2006 auf 1,27 Milliarden Euro und im Jahresverlauf auf 4,3 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg im vierten Quartal um 13 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro und im Gesamtjahr um 20 Prozent auf 41,1 Milliarden Euro.
Der Umsatz mit Handys kletterte im vierten Quartal um 14 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro, der operative Gewinn um 19 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Mit Multimedia-Geräten, zu denen beispielsweise die Handys der N-Serie gehören, steigerte Nokia den Umsatz um 6 Prozent auf 2,1 Milliarden und den Gewinn um 5 Prozent auf 326 Millionen Euro. Auch die Netzwerksparte konnte zumindest beim Umsatz Wachstum vorweisen: Ein Plus von 12 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro kam hier im vierten Quartal zustande, der Gewinn schrumpfte allerdings um 52 Prozent auf 129 Millionen Euro.
Für das gesamte Geschäftsjahr verzeichnete Nokia mit Handys einen Umsatzzuwachs von 19 Prozent auf nunmehr 24,8 Milliarden Euro und eine Gewinnsteigerung um 14 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Bei Multimedia-Geräten stieg der Umsatz im Gesamtjahr um 32 Prozent auf 7,9 Milliarden und der Gewinn um 58 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Die Netzwerksparte legte beim Umsatz um 14 Prozent auf 7,5 Milliarden zu, der Gewinn ging um 6 Prozent auf 808 Millionen Euro zurück. Konzernchef Olli-Pekka Kallasvuo verkündete bei der Vorlage der Bilanzen, dass die Zusammenlegung der Netzwerksparte mit dem Netzwerkbereich von Siemens wie geplant vorangehe; man werde die Termine, die Ende vergangenen Jahres verkündet worden seien, einhalten können.
Weiter rückläufig bei Nokia waren die durchschnittlich erzielten Preise pro Handy; der Konzern führt dies vor allem auf die rasante Expansion in Schwellenländern zurück, wo überwiegend günstigere Geräte abgesetzt werden. Im vierten Quartal 2006 lag der durchschnittliche Preis pro Nokia-Handy bei 89 Euro gegenüber 99 Euro ein Jahr zuvor; der Nokia-Chef hatte aber schon auf der Unterhaltungselektronikmesse CES betont, er erwarte einen Umsatzschub bei Multimedia-Handys, was dem Preisverfall im Handy-Geschäft entgegenwirken soll. Kallasvuo nannte das Ergebnis seiner Firma insgesamt "sehr erfreulich", und hob er die Steigerung des Weltmarktanteils für Nokia-Handys auf 36 Prozent gegenüber 33 Prozent im Jahr 2005 hervor. Für 2007 rechnet der Konzern mit einem Zuwachs beim weltweiten Absatz von Mobiltelefonen aller Hersteller um zehn Prozent auf über eine Milliarde Geräte; im Jahr 2006 wurden nach Angaben von Nokia weltweit insgesamt 978 Millionen Geräte ausgeliefert.
Umsatz- und Gewinnentwicklung bei Nokia in Euro
Quartal Umsatz Nettogewinn
1/00 6,5 Mrd. 0,91 Mrd.
2/00 7 Mrd. 0,98 Mrd.
3/00 7,58 Mrd. 0,92 Mrd.
4/00 9,28 Mrd. 1,21 Mrd.
1/01 8 Mrd. 1,05 Mrd.
2/01 7,35 Mrd. 0,83 Mrd.
3/01 7 Mrd. 0,76 Mrd.
4/01 8,79 Mrd. 1,15 Mrd.
1/02 7 Mrd. 0,92 Mrd.
2/02 6,94 Mrd. 0,90 Mrd.
3/02 7,2 Mrd. 0,88 Mrd.
4/02 8,8 Mrd. 1,24 Mrd.
1/03 6,7 Mrd. 0,97 Mrd.
2/03 7,02 Mrd. 0,66 Mrd.
3/03 6,9 Mrd. 0,86 Mrd.
4/03 8,79 Mrd. 1,17 Mrd.
1/04 6,63 Mrd. 0,82 Mrd.
2/04 6,64 Mrd. 0,71 Mrd.
3/04 6,94 Mrd. 0,66 Mrd.
4/04 9,063 Mrd. 1,019 Mrd.
1/05 (*) 7,396 Mrd. 0,863 Mrd.
2/05 (*) 8,059 Mrd. 0,799 Mrd.
3/05 (*) 8,403 Mrd. 0,881 Mrd.
4/05 (*) 10,333 Mrd. 1,073 Mrd.
1/06 (*) 9,507 Mrd. 1,048 Mrd.
2/06 (*) 9,813 Mrd. 1,140 Mrd.
3/06 (*) 10,100 Mrd. 0,845 Mrd.
4/06 (*) 11,701 Mrd. 1,273 Mrd.
(*) Ausgewiesen nach seit dem 1. Januar 2005 gültigen neuen IFRS-Bilanzierungsregeln