Lauschangriff mit Videokameras über das Netz

Es scheint nicht schwierig zu sein, mit Hackerprogrammen, die sich jederzeit aus dem Netz herunterladen lassen, auch Kameras und Mikrophone, die mit einem Netzwerk verbunden sind, anzuschalten.

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Von
  • Florian Rötzer

Offensichtlich scheint es keine großen Mühen zu bereiten, mit "nicht sehr komplizierten Hackerwerkzeugen", die sich jederzeit aus dem Netz herunterladen lassen, auch Kameras und Mikrophone, die mit einem Netzwerk verbunden sind, anzuschalten. Philip Loranger, der Leiter der Command and Control Protect Division beim Information Assurance Office der amerikanischen Armee, hat unlängst während einer Konferenz vorgeführt, wie sich das machen läßt, berichtete die Federal Computer Week. Mit einem Hackerprogramm, vielleicht dem Back Orifice von Cult of the Dead Cow, konnte er in ein Netzwerk der Armee eindringen, das noch immer kein Sicherungssystem installiert habe, um Hackversuche zu identifizieren. Er konnte damit drei von sieben Kennworten auf dem System herausbekommen.

Damit hatte er Zugang zum System, entdeckte die Datei zum Lesen und Verändern von Kennworten, gab sich ein Kennwort als Super User und konnte so frei Schalten und Walten. Er durchsuchte das Netzwerk nach mit ihm verbundenen Mikrophonen und Videokameras und stellte sie an: "Ich kann Gespräche abhören und sie auf meinem Computer abspeichern, und ich kann Videokameras anschalten und Bilder mitnehmen." Die Demonstration wurde im Rahmen einer Konferenz der Armee durchgeführt, um zu zeigen, daß Hacker mit "Infowar-Angriffen" nicht nur Computer lahmlegen oder Informationen stehlen können, sondern daß Netzwerke auch zu Echtzeitfenstern in die wirkliche Welt außerhalb des Systems verwandelt werden können.

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